Seite 40 - PLUS_02_2014

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„Terra in Montanis“
Jahrhunderte lang war Tirol in gewissem Sinn das Herz Europas. Dann wurde es geteilt. Erhalten geblieben
ist dem Land sein verbindender Charakter. Der Salurner Fotograf Albert Ceolan zeigt in einem Bildband die
Schönheiten der Europaregion.
Bereits vor vielen Jahren hatte der Salurner Fotograf aus einer persönlichen Vorliebe heraus begonnen,
Bilder der einzigartigen Landschaft in der Europaregion Tirol, Trentino, Südtirol zu machen. In einem Bild-
band, der mit Unterstützung der Europaregion erschienen ist, zeigt er die landschaftliche, kulturelle und
wirtschaftliche Vielfalt der Europaregion auf. „Die zentralen Aspekte dieses ‚Landes im Gebirge’ in meinen
Bildband sind der Stolz der Menschen, die Liebe zur Natur, der Schutz der Landschaft und die Beibehaltung
einfacher Lebensformen. Für mich ist Tirol ein Symbol des Traums vieler Menschen, in einem Land ohne
Grenzen zu leben, wo sich jeder aus seinen eigenen Wurzeln nach seiner ganz persönlichen Überzeugung
in Freiheit verwirklichen kann, ohne die Freiheit des Nächsten zu beeinträchtigen“, erklärt Ceolan.
Der Bildband „Terra in Montanis“ enthält auf 650 Seiten über 1000 Fotos und wiegt rund 4 Kilogramm.
Er kostet 45 Euro. Die Bilder zeigen u.a. den Schafübertrieb im Schnalstal, den Almabtrieb in der Val di
Rabbi, den Egetmann in Tramin, eine Wallfahrt in Wengen, einzigartige Bergfotos aber auch neue Bauten
wie etwa das Museion in Bozen oder das Tirol Panorama und die Bauten längs der Timmelsjochstraße. Das Buch zeigt also die Geschichte dieses
Territoriums der vergangenen 15.000 Jahre, aber auch die Moderne der Städte oder die wirtschaftlichen Einflüsse des Menschen auf die Land-
schaft. Es hebt die Vielfalt und Einzigartigkeit der drei Länder hervor. Ceolan wünscht sich, dass „die Bilder Anregungen sein mögen, das Land
besser kennen zu lernen und mit offenen Augen unsere Heimat schätzen zu lernen.“
„Terra in Montanis“ – so ist auch der römische Namen dieser Region – enthält neben den Bildern auch Gedichte und verschiedene Texte, die
zum Nachdenken anregen wollen. Der Europäische Verbund der territorialen Zusammenarbeit (EVTZ) wird das Buch vor allem in Bibliotheken
und Schulen verteilen.
(ab)
Südtiroler Architekturführer
Vom relativ armen Bauernland zu einer der beliebtesten Ferienregionen in Mitteleuropa: Die vergangenen 20 Jahre
haben das Bild der Südtiroler Landschaft einschneidend verändert, nicht zuletzt durch die intensive Bautätigkeit.
Was mit bescheidenen Unterkünften bei Familien am Bauernhof begann, wurde zu professionellem Tourismus.
Seit den 1990er-Jahren erlebt die Südtiroler Baukultur einen enormen Aufschwung. Fernab vom alpenländischen
Einheitsstil zeugen private Wohnhäuser, Schulbauten, Siedlungen, Kultur- und Verwaltungsgebäude sowie Hotels
von einer zeitgenössischen Architektur.
Der neue „Südtiroler Architekturführer“ (Raetia Verlag, Bozen)
dokumentiert die Baukunst der vergangenen
20 Jahre und gewährt einen repräsentativen Eindruck der Südtiroler Architekturszene. Auf 176 Seiten gibt es
anschauliche Kurzbeschreibungen von 233 Projekten. Ein Verzeichnis der Architekten und Gebäudekategorien
sowie Landkarten sorgen für eine schnelle und leichte Orientierung. Während sich andere alpine Regionen durch
einen eigenen Stil auszeichnen, der sich in den vergangenen Jahren herausgebildet hat, ist es in Südtirol vor
allem die Vielfalt an Formen, Baustoffen und Interpretationen, die auffällt.
(ab)
Denkstücke in die Zukunft.
Die „Denkstücke“ sind in diesem Sinne Denkanstöße. Nicht alle möglichen, sondern nur einige und nur
ansatzweise. Wenn sie weitere Vorstöße auslösen, Ideenketten und Argumente hervorbringen, Anlässe sind
für neue Fragen und Antworten, haben sie ihren Zweck erfüllt. Die Zukunft braucht viele Denkanstöße. Erst
wenn genügend Alternativen und Sichtweisen bestehen, können angemessene Schlussfolgerungen daraus
gezogen werden.
Südtirol will kein weißer Fleck auf der EU-Landkarte sein, sondern ein intensiver kleiner Denkfleck. In das
Zukunftsregister dieses Fleckens möchten die Autoren als Träger des Mitdenkens und Mitverantwortens
eingetragen sein. Und viele Leserinnen und Leser sollten sich mit eintragen lassen.
Denkstücke in die Zukunft. Europa 2013 – 2030.
Heinrich Gasser, Bruno Klammer, Roger Pycha (Hrsg).
Provinz-Verlag 2013, 252 S, ISBN 978-88-88118-92-5
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