Seite 44 - PLUS_03_2014

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Sport
PETERSBERG
- (ar) Karoline Pichler ist eine noch
sehr junge, aber dennoch talentierte Skirennläufe-
rin. Vor kurzer Zeit konnte sich die Absolventin der
Sportoberschule Mals bei der Junioren-WM im slo-
wakischen Jasná über die Silbermedaille im Riesen-
torlauf freuen. Seit 2011 gehört die 1994 geborene
Athletin, die von klein auf auch fußballbegeistert ist,
der Ski-Nationalmannschaft und seit zwei Jahren
der Polizeisportgruppe an. Die „PLUS“ bat die sym-
pathische Petersbergerin zum Gespräch.
Karoline, mit drei, vier Jahren
standen Sie erstmals auf den
Skiern. Welchen guten Tipp ha-
ben Sie für Eltern, die mit ihrem
Nachwuchs auf die Piste gehen
wollen?
Einfach Spaß zu haben. Kinder
müssen Freude am Skifahren haben
und es genießen, in der frischen
Luft zu sein. Als ich noch ein Kind
war, wollte ich jeden Tag auf Skiern
stehen, weil es mir einfach Spaß
gemacht hat.
Wie wichtig ist dabei das Erler-
nen einer Sportart ganz ohne
Zwang?
Der Spaß am Sport ist fundamental.
Wenn man mit Spaß bei der Sache
ist, erlernt man Bewegungsabläufe
viel schneller. Nicht nur im Kin-
desalter ist es wichtig, Spaß zu
haben, sondern auch heute noch.
Man muss mit vollem Einsatz dabei
sein und auf vieles Verzicht üben,
um Sport auf einem hohen Niveau
zu betreiben, und das ist ohne Spaß
nicht möglich.
Wie bedeutend ist es für Sie als
Sportlerin, Beruf und Ausbildung
zu vereinbaren?
Sehr bedeutend. Es gibt für jeden
Sportler ein Leben nach dem Sport.
Ob die sportliche Karriere nun fünf,
zehn oder 20 Jahre dauert, irgend-
wann ist sie zu Ende. Mit einer
guten Ausbildung ist der erste
Schritt in eine berufliche Karriere
schon getan.
Karoline Pichler
Sie haben bei der Junioren-WM
im slowakischen Jasná die Sil-
bermedaille im Riesentorlauf
geholt. Bitte beschreiben Sie
Ihre Gefühle!
Wahnsinn! Es war eine unglaubli-
che Erleichterung, als ich im Ziel
die 1 aufleuchten sah. Nach einer
sehr schwierigen Saison, in der
ich die Erwartungen nicht erfüllen
konnte, war es fantastisch, doch
noch bewiesen zu haben, was ich
kann. Ich wusste immer, dass ich
schnell Skifahren kann, konnte
Der Adrenalinjunkie aus Petersberg
es bis zu diesem Zeitpunkt heuer
aber nicht zeigen. Umso größer
war deshalb die Freude über den
Vize-Weltmeistertitel.
Karoline, warum ist es nicht
falsch, Sie als Allrounderin zu
bezeichnen?
Weil ich in allen fünf Disziplinen
(Slalom, Riesentorlauf, Super-G,
Abfahrt und Kombination) schnell
sein kann. Ich fühlte mich immer
als Allrounderin und möchte, dass
es auch noch eine Weile so bleibt.
Welche ist Ihre Lieblingsdiszi-
plin, und haben Sie auch ein
Vorbild?
Ich mag sowohl den Riesentor-
lauf als auch den Super-G sehr.
Auch die Abfahrt gefällt mir sehr,
jedoch nur technisch schwierige
Strecken (lacht). Am stärksten bin
ich wahrscheinlich im Riesentorlauf
einzuschätzen. Klarerweise sind
Anna Fenninger, Lindsey Vonn &
Co. Vorbilder, aber für mich gehört
auch Denise Karbon dazu. Nicht
nur weil sie eine der stärksten Rie-
sentorläuferinnen aller Zeiten war,
sondern vor allem als Person, die
so viele Verletzungen wegstecken
musste und trotzdem immer wieder
zurückgekommen ist.
Wie wichtig sind im alpinen Ski-
sport das analytische Denken,
das Bauchgefühl und das soziale
Umfeld?
Skifahren ist ein Sport, der von
sehr vielen Faktoren abhängt. Um
vorne dabei zu sein, muss alles
stimmen. Es ist zwar ein Einzel-
sport, dennoch vergessen viele,
wie wichtig ein gutes Klima in der
Trainingsgruppe ist. Es ist einfach
von großem Vorteil, wenn einen das
Platz 2 im RTL bei der
Junioren-WM in Jasná