10
Lokales
Kurzschlüssiges
Eigentlich wollte ich ja eine Kolum-
ne über die neuen Staats-Chefitäten
schreiben; aber dieser Tage ist es
nicht einfach, eine Kolumne über eine
italienische Regierung zu schreiben.
Als Schreiberling sollte man solch ein
Werk vor allem mit größtmöglicher Eile
zu Papier bringen, denn wenn man
sich zu viel Zeit lässt, könnte es in
Zeile 9 schon zu spät sein: womöglich
hat die Regierung dann schon wieder
abgedankt. Da widme ich mich lie-
ber einem anderen Thema, und zwar
den 800 Millionen Euro, welche die
Etschwerke von der SEL als Schadener-
satz für das Konzessionsgemauschel in
Sachen Strom-Kraftwerke fordern. Die
SEL leistet gegen diese Klage allerdings
elektrischen Widerstand, und das Ergeb-
nis wird mit Wechselspannung erwartet.
800 Millionen Euro. So viel Geld kann
man also anscheinend mit dem Strom-
geschäft verdienen. Keine Wunder, dass
bei solchen Summen die SEL da Ohm
machen, Watt sie wollen.
Aber Spaß beiseite. Bei näherer Be-
trachtung hat die ganze Affäre schon
etwas Schildbürgerliches an sich. Da
gibt es die Etschwerke, hinter denen die
öffentliche Hand (also de facto wir alle)
steht, und fordert einen Haufen Geld
von der SEL, hinter der die öffentliche
Hand (also de facto schon wieder wir
alle) steht. Wir fordern also Geld von
uns selbst. Aber wir wollen es uns nicht
geben. Rechtlich/wirtschaftlich ist das
technisch gesehen sicherlich viel kom-
plizierter, als ich es in meiner naiven
Blauäugigkeit hier darstelle, und ein gu-
ter Anwalt oder auch ein Politiker würde
mir gegen ein angemessenes Honorar
jetzt sicherlich erklären können, warum
das eben alles nicht so einfach wäre,
und man schon schauen müsse, wohin
man käme, wenn man ginge, denn wo
käme man hin, wenn man einfach ginge
und keiner schaute wohin man dann
käme. Wenn man ginge. Aber ich werde
das Gefühl nicht los, dass hier so etwas
wie ein verwaltungstechnischer-Kurz-
schluss vorliegt.
Spaß beiseite!
von Robert Adami
RITTEN
- Um Themen des Handwerks und der
Wirtschaft auf dem Ritten ging es bei der traditio-
nellen Jahresversammlung der Ortsgruppe Ritten im
Landesverband der Handwerker (LVH). Dabei wurde
auch die Führungsspitze der Rittner Handwerker
neu gewählt. Ortsobmann Lorenz Kröss begrüßte
die zahlreich erschienenen Handwerker. „Gerade
in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist es nicht
selbstverständlich, dass man sich die Zeit nehme, um
Veranstaltungen des Verbandes zu besuchen“, beton-
te der Obmann. LVH-Präsident Gert Lanz berichtete
über die Tätigkeiten des Verbandes auf Landesebene
und ging dabei besonders auf die erreichten Ziele
im Bereich der öffentlichen Arbeiten ein. „Durch
das neue Gesetz zu den öffentlichen Arbeiten
haben die öffentlichen Verwaltungen endlich die
Möglichkeit, Arbeiten ohne rechtliche Bedenken
nach Losen und Gewerken auszuschreiben.“ Gleich
vier Mitglieder des Ortsausschusses wurden für
ihre langjährige ehrenamtliche Tätigkeit mit der
bronzenen Ehrennadel des LVH ausgezeichnet. Mit
einem lange anhaltenden Applaus bedankten sich
die Rittner Handwerker bei Ortsobmann Lorenz Kröss,
bei Notburga Mair-Rauch, Horst Platter und Mat-
thias Prast. Dabei wurde der bisherige Ortsobmann
Lorenz Kröss einstimmig in seinem Amt bestätigt.
Er wolle in den nächsten Jahren besonders die
Zusammenarbeit mit der Gemeinde vertiefen, was
Lorenz Kröss bestätigt
die öffentlichen Arbeiten betrifft. Kröss: „Es ist
wichtig, dass auch die kleinen Handwerksbetriebe
aus der Gemeinde die Chance haben, an öffentli-
chen Ausschreibungen der Gemeinde teilzuneh-
men. Außerdem beabsichtigen die Handwerker,
eine zukünftige Zusammenarbeit mit dem neu
gegründeten SVP-Wirtschaftsausschuss zu prüfen.
„Gemeinsam kann man sicherlich mehr erreichen als
jeder für sich“, so der alte, neue Obmann. Weitere
Mitglieder des neu gewählten Ortsausschusses
sind Walter Clementi, Rainer Lang, Markus Lintner,
Alfred Mahlknecht, Konrad Messner, Horst Platter,
Matthias Prast und Christoph Stuefer.
Ortsobmann Lorenz Kröss (1. v. l.), LVH-Präsident Gert
Lanz (2. v. l) und Bezirksobmann Hansjörg Kerschbaumer
(1. v. r.) danken Horst Platter für seine langjährige
Tätigkeit im Ortsausschuss
„Ich bin verliebt…“
BOZEN
- Unter das Motto „Ich bin verliebt...“
hat der Singkreis Maria Heim unter der Lei-
tung von Paolo Debertol sein diesjähriges Früh-
jahrskonzert gestellt. Am Donnerstag, 16. Mai,
um 20 Uhr, werden der Singkreis sowie der Män-
nergesangverein Girlan, der Jugendchor Fireflies
aus Jenesien und die Big Band des Gymnasiums
„Walther von der Vogelweide“ Unterhaltsames,
Gefühlvolles, Schwungvolles rund um die Liebe
präsentieren. Der stimmungsvolle Innenhof von
Maria Heim bietet eine wunderbare Kulisse dafür.
(Bei starkem Regen wird das Konzert um eine
Woche auf den 23. Mai verschoben.)
Optisch wie akustisch ein Hochgenuss: der romantische Innenhof von Maria Heim/Neustift.