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lokales
Aufregende Kartoffeltage im Rohrerhaus
SARNTHEIN
- (br) Setzen, jäten, häufeln, ernten und verkochen: Den ganzen Werdegang der Kartoffel er-
lebten die Grundschüler der dritten Klasse von Sarnthein mit, lernten viel, hatten Spaß dabei und konnten
am Ende selbst zubereitete Kartoffelgerichte verkosten. Begonnen hat alles im vergangenen Frühjahr. Da
waren es noch die Zweitklässler, die mit ihren Lehrerinnen den kleinen Acker beim Rohrerhaus bestellten
und die Saatkartoffeln tief in die Erde legten. Zeit zum Jäten und Häufeln blieb noch, bevor die Kinder in die
Sommerferien gingen.
EIN LERNPARCOURS
Im Herbst folgte der zweite Teil des
Schulprojektes. Inzwischen waren
aus der Mutterknolle viele neue
Knollen gewachsen. „Wir haben
verschiedene Sorten angebaut und
konnten dann auch verschiedene
Sorten ernten“, sagt Maria Kröss
vom Verein Rohrerhaus, die das
Projekt begleitete. Beim Ernten
wühlten die Kinder dann mit ih-
ren Hacken eifrig in der Erde und
förderten Knolle um Knolle zutage:
rote und gelbe, helle und dunkle,
runde und länglich-ovale.
Informationen über die Entwick-
lung der Kartoffel gab indes der
Lernparcours im Rohrerhaus-Gar-
ten. Woher die Kartoffel kommt,
wie sie wächst und wie sie sich
entwickelt war anschaulich mit
Bildern und kurzen Texten dar-
gestellt.
STATIONEN RUND
UM DIE KARTOFFEL
Die Kinder arbeiteten in Gruppen.
Während die einen auf dem Acker
nach den Früchten gruben, drehte
sich bei den weiteren Stationen
aus anderer Sicht alles um die
Kartoffel: In der Sprach-Ecke er-
zählten und schrieben die Kinder
Kartoffelgeschichten, im Mathema-
tikunterricht wurden die Knollen
gemessen, gewogen und die Menge
an Zutaten für Kochrezepte be-
Matthias und Jana lassen sich die köst-
lichen Erdbeerknödel schmecken.
Große Ernte im Kartoffelacker: Eifrig suchten die Kinder nach den Knollen.
Am Brunnen wuschen die Schüler die
Kartoffeln.
Verschiedene Sorten konnten geerntet
werden.
Geschäftigkeit herrschte in der Küche, wo
die kleinen Köche kneteten und formten.
Die Kartoffel
ist das viertwichtigste Nah-
rungsmittel der Welt. Jährlich
werden etwa 300 Millionen Ton-
nen Kartoffeln geerntet. Die
Pflanze kam im 16. Jahrhundert
aus Südamerika nach Spanien –
zuerst als reine Zierpflanze. Erst
später kamen die Leute drauf,
dass die unterirdischen Teile
essbar sind. Von Spanien aus
erreichte die Kartoffel Italien
und breitete sich auf ganz Eu-
ropa aus. Die Europäer brachten
sie in die Länder mit, in denen
sie Fuß fassten.
rechnet, nach denen die Kinder
in der Küche dann die leckeren
Gerichte zubereiteten: Pommes,
Kartoffelkroketten, Kartoffelpuffer
und die süßen Erdbeerknödel aus
Kartoffelteig. Unter der Oberauf-
sicht von Maria Kröss ging es in
der Küche geschäftig zu. Da wurde
geknetet, geraspelt, geformt, ge-
kocht und gebacken.
Wie lecker die Gerichte schmeck-
ten, konnten die Kinder auch
gleich probieren. Die einen bekoch-
ten ihre Mitschüler, die anderen
schlemmten, bevor dann die Rollen
getauscht wurden. Insgesamt 44
Schüler der beiden dritten Klassen
von Sarnthein beteiligten sich am
Gemeinschaftsprojekt von Schule
und Verein Rohrerhaus.