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Wehr an der Landesfeuerwehrschule
in Vilpian. 660 Stunden wurden
bei 69 Brandverhütungsdiensten
geleistet. Um das richtige Ver-
halten im Einsatz zu gewährleis-
ten, werden die Wehrmänner und
-frauen in größeren Übungen und
in kleineren Schwerpunktübungen
regelmäßig theoretisch und prak-
tisch vorbereitet. 1450 Stunden
wurden im Jahr 2012 in Übungen
und Schulungen investiert. Bei
der Feuerwehr Bozen wird die Ju-
gendarbeit sehr groß geschrieben,
denn sie soll den Nachwuchs und
Verein
Von der Turnerfeuerwehr zur Freiwilligen Feuerwehr
BOZEN
- (fm) Neben der Berufsfeuerwehr gibt es in der Landeshauptstadt Bozen drei Freiwillige Feuer-
wehren. Eine davon ist die Freiwillige Feuerwehr Bozen: Sie hat eine Löschgruppe in Kohlern sowie eine
sehr engagierte Jugendgruppe. Der Verein zählt derzeit 53 aktive Mitglieder, davon zwölf bei der Lösch-
gruppe Kohlern. Elf Mitglieder hat die Jugendgruppe. Zudem gehören drei Mitglieder außer Dienst zur
Freiwilligen Feuerwehr von Bozen.
1863 erfolgte die Gründung der
Turnerfeuerwehr – die Mitglieder
der Feuerwehr waren Mitglieder
eines der größten Turnvereine
Österreichs. Am 17. Jänner 1874
folgte dann die offizielle Gründung
als Institution mit dem Namen
Freiwillige Feuerwehr Bozen. 1902
wurde eine Dampfspritze in Betrieb
genommen, welche sich heute noch
im Gerätehaus der Feuerwehr Bozen
befindet. 1925 wurde die Wehr
von den Faschisten aufgelöst. Die
Wiedergründung als „Allgemeine
Freiwillige Feuerwehr Bozen“ er-
folgte am 22. August 1947: 65 Mit-
glieder waren in vier Löschzügen
(Zentrum, Rentsch, Gries, Oberau)
tätig. Auch ein Rettungswagen
wurde in den Dienst am Nächs-
ten gestellt. Erst im April 1963
wurde die „Allgemeine Freiwillige
Feuerwehr Bozen“ aufgelöst: FF
Bozen, FF Gries und FF Oberau/
Haslach wurden als eigenständig
erklärt. 1977 stand die Gründung
der Löschgruppe Kohlern an, 1999
freute man sich über den Neubau
des heutigen Gerätehauses, das
in das Parkhaus Bozen/Zentrum
integriert ist. Seit Jahren stehen
Kommandant Günther Sparber und
sein Stellvertreter Stefan Ramo-
ser an der Spitze der Freiwilligen
Feuerwehr Bozen. In der Bozner
Wehr stehen den Wehrleuten zehn
Einsatzfahrzeuge zur Verfügung,
in Kohlern vier. Das primäre Ein-
satzgebiet erstreckt sich über die
gesamte Altstadt sowie Rentsch,
Bozner Boden, die Sill am Eingang
ins Sarntal und den Kohlerer Berg.
Jedoch kommen die Florianijün-
ger im Bedarfsfall im gesamten
Stadtgebiet zum Einsatz, um in
Notsituationen schnellstmöglich
Hilfe leisten zu können. Die Ein-
satzanforderungen reichen vom
Brandeinsatz und Verkehrsunfall
sowie von kleinen technischen
Hilfeleistungen bis hin zu Unwet-
tereinsätzen, Gefahrguteinsätzen
und Brandverhütungsdiensten. Im
Vorjahr ist die Bozner Wehr zu 87
Einsätzen ausgerückt. 18 Lehrgänge
besuchten Wehrleute der Bozner
somit auch den Fortbestand der
Feuerwehr sichern. Die Jugend-
lichen werden in regelmäßigen
Proben auf den aktiven Dienst bei
der Feuerwehr vorbereitet. Zudem
arbeitet man intensiv mit den Kol-
legen der Jugendgruppe Oberau/
Haslach zusammen. Somit werden
Teamgeist und Kameradschaft unter
den Stadtfeuerwehren gepflegt.
Eine Besonderheit: Bei Bereit-
schaftsdiensten im Gerätehaus und
bei der Berufsfeuerwehr wurden im
vergangenen Jahr 1866 Stunden
verzeichnet. Jeden Freitag wird im
Rotationssystem abwechselnd von
allen drei Freiwilligen Feuerwehren
ein Nachtdienst mit der Berufs-
feuerwehr abgedeckt. Die Ausbil-
dung wird mit der Berufsfeuerwehr
gemeinsam durchgeführt. Dann
wird im eigenen Gerätehaus der
Bereitschaftsdienst geleistet – bei
einem Einsatz wird die freiwillige
Wehr dann parallel mit der Berufs-
feuerwehr alarmiert. Wenn die Be-
rufsfeuerwehr zu einem besonderen
bzw. länger andauernden Einsatz
außerhalb von Bozen alarmiert
wird, deckt im Rotationssystem je-
weils eine der drei Freiwilligen Feu-
erwehren die Rufbereitschaft der
Berufsfeuerwehr ab, und versieht
in der Kaserne der Berufsfeuerwehr
den Bereitschaftsdienst und fährt
mit eigenen Fahrzeugen aus. Die
freiwillige Wehr deckt dann auch
spezielle Fahrzeuge bzw. Geräte der
Berufsfeuerwehr ab – bei diesen
wird aber der Maschinist von der
Berufsfeuerwehr gestellt.