Seite 23 - WIR_02_2014

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TRUDEN
-
(ar) Auch in der Febru-
arausgabe der „WIR“ wollen wir uns
an eine große Tiroler Persönlichkeit
erinnern. Vor 145 Jahren starb ein
berühmter Bauingenieur, Geologe,
Mineraloge und Paläontologe, der
Trudner Leonhard von Liebener,
in Innsbruck.
Die Familie Liebener lebte seit
Generationen in Cavalese, dem
Hauptort des Fleimstals. Leonhard
Liebener erblickte am 24. Januar
1800 in Truden auf halbem Weg
zwischen Auer und Cavalese das
Licht der Welt. Er besuchte in Bo-
zen das Gymnasium und legte im
Alter von 21 Jahren die Ingeni-
eurprüfung ab. Hierauf trat er in
den öffentlichen Baudienst und
stieg nach Tätigkeiten in Bozen,
Leonhard von Liebener zum Gedenken
Trient und Imst 1848 zum Ober-
bauinspektor und Vorstand der
Landesbaudirektion für Tirol und
Vorarlberg auf.
Zwanzig Jahre später trat er in
den Ruhestand. Diesen konnte er
jedoch nicht lange genießen, da er
am 9. Februar 1869, wenige Tage
nach seinem 69. Geburtstag und
kurze Zeit nach seinem Sohn Ti-
tus in der Tiroler Landeshauptstadt
Innsbruck starb.
Seine großen Leistungen in tech-
nischer und wissenschaftlicher
Hinsicht fanden allgemeine An-
erkennung. Aufgrund seiner teils
ausschlaggebenden Forschungen
als Erdwissenschaftler wurde ihm
das Diplom als korrespondieren-
des Mitglied der k.k. geologischen
Reichsanstalt und der k.k. geo-
graphischen Gesellschaft in Wien
verliehen. Er war auch Mitglied des
Naturhistorischen Vereins „Lotos“
in Prag und der „Accademia degli
Agiati“ in Rovereto.
Das Innsbrucker Landesmuseum
Ferdinandeum erkor ihn überdies
zum Fachdirektor der mineralo-
gisch-geologischen Abteilung und
ernannte ihn 1860, ein rundes
Jahrzehnt vor seinem Tod, zum
Ehrenmitglied. Ferner wurden ihm
zu Ehren ein von ihm entdecktes
Mineral, dessen Vorkommen bislang
nur im Fleimstal festgestellt wurde,
„Liebenerit“ und ein Berggipfel
in den Ötztaler Alpen „Liebener
Spitze“ genannt. Der knapp 3400
Meter hohe Berg befindet sich im
Gurgler Kamm zwischen Obergurgl
im Ötztal und Pfelders im Pfelderer
Tal, einem Seitental des hinteren
Passeiertals.
Unter von Liebeners Leitung
wurden auch die verschiedensten
Bauten und Straßen errichtet.
Das bekannteste Bauwerk ist die
Stephansbrücke im Wipptal, die
damals die größte steinerne Brücke
der k.u.k. Monarchie war. Aber
auch die Katzenbergstraße bei
Reutte im Außerfern und Etsch-
durchschnitte in Welschtirol tragen
seine Handschrift.
Zudem machte er sich als Mit-
herausgeber der ersten Großen
Geognostischen Karte Tirols einen
Namen. Mit vielen Kollegen ver-
fasste er die erste methodische
Darstellung über die Mineralien
Tirols. Bei seiner Pensionierung
wurde er in den erblichen Adels-
stand mit dem Prädikat „von Monte
Cristallo“ erhoben.
Stefansbrücke mit Bautafel
Das Schulgebäude von Truden
Foto: © Roland Ventir, Truden
Fotos: ©Martin J. Schöpf, Telfes
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