Seite 11 - PLUS_02_2014

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lokales
BOZEN
- (swa) Dreimal in der Woche sind sie auf ihren Elektrorädern mit großen Kisten auf dem Gepäckträ-
ger unterwegs: Die „Bröseljäger“ der Vereinigung Volontarius sammeln Lebensmittel, die in den Bozner Bars
und Bäckerläden am Abend übriggeblieben sind und bringen sie zu Bedürftigen.
„Bröseljäger“ auf der Suche nach Hilfe
M
it einem kleinen Info-
stand machten die Frei-
willigen am Nationalen
Tag der Lebensmittel-
verschwendung auf dem
Kornplatz auf ihre jüngste Aktion
aufmerksam. Einerseits, um auf
die Missstände in unserer Wohl-
standsgesellschaft hinzuweisen,
zum anderen, um neue Freiwillige
zu finden, die sich den bisher 14
Bröseljägern anschließen, um an
möglichst vielen Tagen die Samm-
lung durchführen zu können. Auch
in Bozen herrscht Armut und Hun-
ger. Es sind nicht nur Obdachlose
oder Einwanderer, die mittellos
sind und manchmal kein Geld üb-
rig haben, um Lebensmittel zu
erwerben. Senioren oder Familien
geraten in Not, weil die Pension zu
klein, Vater oder Mutter arbeitslos
sind. Allen kann geholfen werden,
wenn Bröseljäger in inzwischen 45
Geschäften, Bäckereien, Bars und
einem Stand am Obstmarkt, alle
Backwaren, belegte Brötchen oder
Pizza, aber auch Obst, Gemüse,
Milchprodukte und Lebensmittel
kurz vor dem Verfallsdatum ein-
sammeln. Alle Lebensmittel sind
in einwandfreiem Zustand, viel zu
schade zum Wegwerfen.
Die freiwilligen „Bröseljäger“ auf ihren Elektrorädern, die von der Stiftung Sparkasse
zur Verfügung gestellt wurden.
Rund zwei Stunden geht es zu
zweit auf die Sammeltour durchs
Zentrum und in die Zone rund um
die Turin- und Damatienstraße.
Verteilt werden die Lebensmittel
im Bahnhofspark, wo Obdachlose
durch die Vinzenzgemeinschaften
und Volontarius täglich eine warme
Mahlzeit erhalten, in der Mensa des
Obdachlosenheimes, der Notunter-
kunft, im Heim für unbegleitete
Minderjährige und in der Unter-
kunft für Flüchtlinge am Bozner
Boden. An Privatpersonen wird
direkt zugestellt. Jeder, der in Not
ist, kann sich unter 0471 402338
oder in der Vittorio-Veneto-Straße
33 bei Volontarius melden und um
diese kostenlose Hilfe anfragen.
Gestartet wurde mit der Aktion
im letzten März. „Anfangs radelte
Initiator Christian Bacci allein los
und konnte in wenigen Bars rund
20 „Brösel“ einsammeln, so be-
zeichnen wir unsere Lebensmittel.
Inzwischen sind es jeden Abend
rund 450 verschiedene Waren.
Wir möchten die Sammelaktion
ausweiten, benötigen dafür aber
neue Helfer und gerne auch weitere
Spenden aus dem Handel oder der
Gastronomie”, betont Andrea Fratta
von Volontarius.
In der EU werden jährlich rund 179
Kilogramm Lebensmittel pro Person
weggeworfen, davon stammen 42
Prozent aus den Haushalten, 14
Prozent aus der Gastronomie und
fünf Prozent werden vom Einzel-
handel entsorgt. In Italien wandern
rund 149 kg oft noch genießbarer
Waren in den Müll.
Von März bis Ende Dezember wur-
den 30.000 Brösel vor der Müll-
tonne gerettet. Angesichts der
enormen Mengen, die jährlich in
den Biotonnen landen, scheint dies
eine Kleinigkeit. Doch sie hilft dort,
wo die Not am größten ist.
Informationen und Anmeldungen
bei Koordinator Christian Bacci,
Tel 347 5723583
oder E-Mail:
christian.bacci@volontarius.it.
Skiunfälle
Auch wer felsenfest auf den Schiern steht
kann sich verletzen. Die meisten Schi-
Unfälle passieren ohne Fremdeinwirkung.
Deshalb sollte man sich über eine Unfallver-
sicherung Gedanken machen. Sei es durch
eine Familienunfallversicherung oder durch
ein maßgeschneidertes Produkt für Jugendli-
che. Wichtig ist vor allem, den Invaliditätsfall
und die Unfallkosten (Abtransport mit dem
Hubschrauber) zu versichern.
Tipp:
Mit Ih-
rem Agenten Ihr Risiko einschätzen und die
Mit brennbaren Faschingsdekorationen können Partys schnell in
Brandkatastrophen ausarten. Ein kleiner Brandherd kann sich
über die im ganzen Raum verteilten Papierschlangen oder
-girlanden in Winde eile ausbreiten! U D korationsmaterial
nachträglich schwer bren bar zu mache , ka n man es mit
einem hand lsüblichen Flammschutzmittel imprägnieren. Deko-
rationen müssen von Feuerstätten, Rauchrohren und sonstigen
Wärmequellen mindestens 50 cm entfernt sein und sollten
keinesfalls oberhalb einer Wärmequelle angebracht werden.
Heißer Fasching
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