Seite 45 - PLUS_02_2014

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Sport
VÖLS AM SCHLERN
- (ar) Die im April dieses
Jahres 19 Jahre alt werdende Andrea Vötter kommt
gerade von den Olympischen Winterspielen zu-
rück. Im russischen Sotschi belegte sie bei ihrem
Olympiadebüt im Kunstbahnrodeln den 19. Rang.
Die „PLUS“ unterhielt sich mit der Maturantin aus
Völs am Schlern über ihre Anfänge, ihr Vorbild, ihr
erstes Rennen und vieles mehr.
Andrea, wie begann Ihre Karriere
als Kunstbahnrodlerin?
Zuerst war ich im Naturbahnro-
delsport aktiv. Nach einem etwas
verhaltenen Beginn ging es 2009/10
bergauf, und ich konnte einige
Podestplätze im Juniorenbereich
und auch den dritten Rang bei der
Junioren-WM 2010 in Deutschnofen
erreichen. Mit 15 bekam ich das
Angebot, einmal in Igls auf der
Kunstbahn zu starten. Eingangs
war ich nicht so überzeugt, doch
nach dem Besuch des sommerlichen
Trainings begann ich gleich in der
Juniorennationalmannschaft. Heuer
fahre ich meine vierte Saison und
bereue keine Sekunde den Umstieg.
In Südtirol gab und gibt es viele
erfolgreiche Rodler. Haben Sie
ein spezielles Vorbild?
Mein größtes Idol ist Armin Zög-
geler. Was er alles erreicht hat, ist
unglaublich. Ich bin sehr froh, dass
ich mit ihm in einem Team sein und
ihn oft um Tipps fragen darf. Er hilft
uns sehr gerne und ist auch privat
ein sehr offener und bodenständiger
Mensch.
Erinnern Sie sich noch an Ihr
erstes Rennen?
Daran kann ich mich noch sehr gut
erinnern. Es war 2010 ein Doppel-
weltcup im lettischen Sigulda. Nach
langen, harten und schmerzhaften
Trainingswochen vor Ort kannte ich
die Bahn eigentlich gut. Dennoch
touchierte ich im ersten Lauf ein
paar Mal die Banden. Das gehörte
Andrea Vötter
im Training beinahe zum Standard.
(lacht) Im zweiten Durchgang be-
rührte ich keine Bande mehr und
war im Ziel happy.
Warum stimmen Sie mir zu, dass
der Erfolg auf hartem und ehr-
geizigem Training fußt?
Ohne Fleiß kein Preis. Hartes Trai-
ning gehört dazu. Die Konkurrenz
schläft nicht. Heuer habe ich inten-
siv an mir gearbeitet. Nach meiner
Schulterverletzung konnte ich wie-
der gut trainieren und mich überall,
wie etwa beim Start, verbessern. Da
ich nebenbei auf einer Hütte auf
der Seiser Alm arbeite, habe ich
die Chance, Arbeit und Training
gut unter einen Hut zu bekommen.
Zudem ist das ein prima Ausgleich
für mich. Weil der Sommer fest ver-
plant ist, bleibt wenig Freizeit. Im
Winter ernte ich dann die Früchte
für die harte Arbeit.
Bitte schildern Sie Ihre Eindrücke
von den Olympischen Winterspie-
len in Sotschi!
Die Reise nach Sotschi dauerte sehr
lange. Man erkannte sehr schnell
die hohen Sicherheitsauflagen vor
Ort. Fast überall lauerten Kame-
ras, Polizisten und Kontrolleure.
Zu Beginn war die Stimmung etwas
angespannt. Die Eröffnungsfeier war
bis ins letzte Detail hin geplant,
verlief jedoch nicht ganz nach Plan.
Mein erster Eindruck vom Eiskanal
war überwältigend. Überwältigend
war auch die Vielzahl der Menschen,
die hier arbeiteten, um alles zu
ermöglichen. Leider konnte man
auch feststellen, dass es negative,
oftmals verdeckte Seiten gab.
Wie würden Sie rückblickend Ihre
Saison 2013/14 charakterisieren?
Mit meiner Saison bin ich sehr zu-
frieden. Als eine der jüngsten Teil-
nehmerinnen im Seniorenweltcup
habe ich mich sehr gut geschlagen,
auch wenn ich mich nicht immer
im Rennen zur Qualifikation für das
Hauptrennen qualifizieren konnte.
Ich wollte viele Erfahrungen sam-
meln; das Herunterbringen zwei-
er guter Läufe war für mich das
Wichtigste. Bei der Junioren-WM in
Igls im Januar holte ich die Gold-
medaille. Ein weiterer Höhepunkt
war die Teilnahme in Sotschi. So
möchte ich mich bei allen Trainern,
Betreuern und meiner Familie für die
Vorbereitung und die Unterstützung
bedanken.
Welche Sportart interessiert Sie
neben Ihrer eigenen ammeisten,
und warum?
Für den Naturbahnrodelsport in-
teressiere ich mich, weil ich ihn
ja selbst ausgeübt habe. Falls ich
etwas Zeit habe, besuche ich das
eine oder andere Rennen und un-
terstütze einstige Konkurrenten, die
mittlerweile gute Freunde geworden
sind. Auch für den Skisport kann
ich mich begeistern.
Hermann Sobe
„Ohne Fleiß kein Preis“
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Hermann Sobe