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Lokales
Wehende Mähnen auf winterlicher Bahn
D
er schöne, winterliche Salten bildete die
Kulisse für das Rennen in Jenesien, zu
dem der örtliche Haflingerpferdezucht-
verein geladen hatte. „Wir haben gute
Pferde, die sich auch für die anstehende
Landesmeisterschaft empfehlen“, sagte Obmann
Richard Gamper. 52 Haflinger waren für den
Wettkampf in den Winterdisziplinen gemeldet:
23 im Schlitten und 29 im Skikjöring. Gewer-
tet wurden sie in den Kategorien dreijährige
Jungstuten und Ältere.
„Jenesien ist eine Haflinger-Hochburg, und
dieses Rennen ist immer ein Höhepunkt im Pfer-
desportjahr“, sagte Bürgermeister Paul Romen.
Er ist ein Kenner der Szene und begleitete das
Rennen als Platzsprecher. Vor 57 Jahren wurde
in Jenesien ein erstes Pferdeschlittenrennen
ausgetragen, und es führte damals noch vom
Gasthof „Tomanegger“ ins Dorf.
Längst sind die Veranstalter aber auf andere
Plätze ausgewichen. Beste Voraussetzungen
bot wiederum der Salten, auf dem eine rund
700 Meter lange Strecke angelegt war. Zwei
Runden hatten die Traber zu absolvieren, eine
die Galopper. Es war ein spannendes Rennen,
das sich dem begeisterten Publikum bot.
SCHNELLE TRABER UND GALOPPER
„In weit ausgreifendem Schritt nähert sich ‚Nina’
dem Ziel; kann sie ihr Tempo noch halten?
Hat sie ihre Kräfte gut eingeteilt?“, tönte die
Stimme des Platzsprechers durch den Lautspre-
cher. „Nina“ legte eine Zeit vor, an der sich die
Konkurrenz die Zähne ausbiss. Die sechsjährige
Haflingerstute von Roland Pechlaner gewann
das Schlittenrennen vor „Cardin“ von Sebastian
Zöggeler und „Fani“ von Thomas Innerhofer.
Die Kategorie der Dreijährigen dominierte
„Quin“ von Franz Oberkofler mit Alois Egger
als Fahrer. Platz zwei sicherte sich „Querina“
von Ferdinand Gostner, gefolgt von „Quanda“
von Ferdinand Reiterer mit Konrad Zöggeler
auf dem Schlitten.
Besonders publikumswirksam ist stets das
Skikjöring, eine schnelle Disziplin, die aus
den nordischen Ländern kommt. Das Pferd
wird dabei geritten – mit dem Skifahrer im
Schlepptau. Keine 50 Sekunden war „Ozone“,
jenesien / sarntal
- (br) Lange mussten die Haflingersportler in
diesem Winter auf gute Schneebahnen warten, um ihre Pferde für die
Schlittenrennen auf Trab zu bringen. Jetzt sind die Voraussetzungen gut,
und die örtlichen Vereine konnten zu ihrem internen Kräftemessen laden.
Spannende Wettkämpfe gab es in Jenesien und auch im Sarntal.
die Vorjahressiegerin, auf der Strecke unter-
wegs. Mit Besitzerin Kathrin Kerschbamer im
Sattel war sie auch heuer auf Siegeskurs. Am
nächsten kam ihr die alt bekannte Galopperin
„Fedra“ von Alois Höller mit Reiterin Maria
Wallnöfer. Platz drei holte sich „O-Hara“ von
Florian Pechlaner mit Reiter Siegfried Plattner.
Schnellste der dreijährigen Galopperinnen war
„Quantina“ von Robert Plattner als Besitzer und
Robert Plattner als Reiter. Als Zweite ins Ziel
kam „Quoni“ von Thomas Tratter mit Werner
Gostner im Sattel. Dritte wurde „Quessy“ von
Kathrin Kerschbamer, die ihr Pferd auch ritt.
IM RENNSCHLITTEN WIE ZU ALTEN ZEITEN
Auf Tradition setzt der Haflingerpferdezuchtver-
ein Sarntal, der bei seinem Rennen – wie früher
– Kummet und Holzschlitten vorschreibt. „Mit
dem Rennschlitten fuhren die Bauern früher ins
Dorf; er war das einzige Beförderungsmittel im
Winter“, sagt Obmann Georg Kofler. So wurden
die Rösslein vor den Rennschlitten gespannt,
und gar mancher hängte dem Pferd auch den
Rollenkranz um. Die klingenden Glöckchen
begleiteten dann die Fahrt durch den Schnee
auf dem Platzmann-Anger.
Schnellste im Schlitten war die achtjährige
Stute „Lilli“ von Michael Seebacher, gefolgt
von „Dorothy Perkins“ von Josef Thaler. Dritte
wurde die Vorjahressiegerin „Energy“ von
Roman Gross. In der Kategorie der dreijährigen
Jungstuten gewann „Quilli“ von Josef Thaler
vor „Quadrille“ von Jakob Gross und „Quara“
von Josef Gross.
Dann waren die Galopper an der Reihe. Ti-
telverteidigerin „Lexi“ von Josef Obkircher
hängte auch heuer die Konkurrenz ab. Im
Sattel saß Irene Moser. Platz zwei holte sich
die Meran-Siegerin „Kortina“ von Josef Thaler
mit Reiterin Evi Thaler. Dritte wurde Christian
Plattners Stute „Namibia“, geritten von Simone
Innerebner. Gut in Form zeigten sich auch die
Dreijährigen, bei denen „Quesi“ von Josef Thaler
mit Reiterin Susanne Kremer die Konkurrenz
hinter sich ließ. Auf den Plätzen zwei und drei
folgten „Quitte“, ebenfalls von Josef Thaler mit
Tochter Evi im Sattel, und „Quirose“ von Karl
Seebacher mit Reiterin Sara Moser.
Jenesiens schnellste Traberin „Nina“ mit Fahrer Roland
Pechlaner.
Das Skikjöring in Jenesien gewann „Ozone“. Im Sattel
saß Besitzerin Kathrin Kerschbamer.
Schnellste beim Sarner Schlittenrennen war „Lilli“,
gelenkt von Michael Seebacher.
Das Skikjöring auf dem Platzmann-Anger in Sarnthein
gewann „Lexi“ von Josef Obkircher mit Reiterin Irene
Moser.