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Lokales
Wo man singt, da lass dich nieder
Die Chöre-Vertreter trafen sich vor
kurzem zur Jahresvollversammlung
im Vereinshaus Steinegg. Hier wa-
ren es der Frauen- und Kirchenchor
sowie der Singkreis „Vocalis“, die
alle Gäste mit ihrem Gesang er-
freuten und im Anschluss festlich
auftischten.
Wie immer konnte der Vorstand von
einem erlebnisreichen, vergangenen
Jahr berichten. Die gemeinsamen
Höhepunkte waren der Besuch der
Operette „Zigeunerliebe“ von Franz
Lehàr am in Bad Ischl und die ge-
meinsame Sängerwanderung im Sep-
tember, die ins Sarntal führte. Der
Kirchenchor Reinswald erwartete die
rund 2000 Sangesfreudigen bereits
an der Talstation mit einem „Sarner
Holbmittog“. An der Bergstation
Pichlberg zelebrierte Franziska-
nerpater Ulrich Maria Rauch den
Gottesdienst, bevor es über den
Urlesteig zur Sunnolm ging. Als
Dankeschön an die Organisatoren
überreichte Obmann Georg Patauner
Rosa Oberhöller, die auf der Sunnolm
mit Gesang und Musik alle unter-
halten hatte, ein kleines Präsent.
Auch heuer stehen wieder ein ge-
meinsamer Operettenbesuch im
August in Mörbisch und das große
Bezirkssingen am 25. April in der
Landeshauptstadt auf dem Pro-
gramm. „Viele Chöre haben eine
lange Tradition. Auch in diesem
Jahr konnten wieder viele Jubiläen
begangen werden. Als ‚Senior’ feierte
der Kirchchor Penon sein 110-jäh-
riges Bestehen“, berichtete der Ob-
mann. Von ebenso großer Bedeutung
ist auch die Pflege des Liedgutes und
des gemeinsamen Brauchtums. Mit
steinegg
- (swa) Die Südtiroler Chöre sind ein fester Bestandteil unserer Kultur und erfreuen mit ihren Liedern
Einheimische und Gäste. Allein im Bezirk Bozen sind 115 Chöre im Südtiroler Chorverband zusammengeschlos-
sen, dazu gehören 17 Jugend-, acht Frauen-, 16 Männer- und 20 gemischte Chöre sowie 54 Kirchenchöre.
Liedern bringen die Chöre Freude
und bereichern jedes Fest, das wis-
sen alle Verantwortlichen in den
Gemeinden. Deshalb waren auch
dieses Mal die Bürgermeister von
Karneid und Deutschnofen, Albin
Kofler und Bernhard Daum, sowie
der Bezirksobmann vom Unterland,
Oswald Schiefer, gern der Einladung
nach Steinegg gefolgt.
Der Frauen- und Kirchenchor Steinegg
Obmann Georg Patauner (links) mit BM
Bernhard Daum
Jugendarbeitslosigkeit
südtirol
- (p) Die Jugendar-
beitslosigkeit steigt seit geraumer
Zeit auch in Südtirol an. Waren im
Jahr 2010 noch 6,4 Prozent der
15 bis 24-jährigen arbeitslos, so
beträgt dieser Wert für 2012 laut
Schätzungen 11,5 Prozent.
Auf gesamtstaatlicher Ebene hinge-
gen lag 2010 die Jugendarbeitslo-
sigkeit bei 27,8 Prozent und ist bis
zum dritten Quartal 2012 auf einen
Wert von 37,1 Prozent angestiegen.
In Italien ist damit mehr als jeder
dritte Jugendliche zwischen 15 und
24 Jahren arbeitslos. „Im Vergleich
mit den gesamtstaatlichen Werten
ist der Arbeitsmarkt für Jugendli-
che in Südtirol immer noch sehr
günstig“, zeigt sich Handelskam-
merpräsident Michl Ebner einerseits
erfreut, andererseits besorgt.
Der Übergang von der Ausbildung
in den Beruf ist traditionell eine
schwierige Phase im Leben der
Jugendlichen. Es geht darum
einen geeigneten Arbeitsplatz zu
finden, der auch eine Zukunftsper-
spektive bietet. Die Verschlechte-
rung der Arbeitsmarktbedingungen
erschwert diese Suche deutlich.
Während die Arbeitslosenquote im
dritten Quartal 2012 in Südtirol
saisonbereinigt bei 3,9 Prozent
lag, betrug der Jahreswert 2012
bei Jugendlichen zwischen 15 und
24 Jahren laut Schätzungen 11,5
Prozent.
Trotz steigender Jugendarbeits-
losigkeit bietet Südtirol seinen
Jugendlichen immer noch ein sehr
vorteilhaftes Arbeitsmarktumfeld,
vergleicht man es mit der gesamt-
staatlichen Lage. Die günstigen
Zahlen sind einerseits auf die
weiterhin stabile wirtschaftliche
Entwicklung zurückzuführen. An-
dererseits bietet das duale System
der Berufsbildung den Jugend-
lichen in Südtirol eine optimale
Vorbereitung auf das Arbeitsleben.
Die Ausbildung direkt im Betrieb
ermöglicht eine enge Abstimmung
der theoretischen Lehrinhalte der
Schule mit den konkreten Bedürf-
nissen der Arbeitgeber. Außerdem
entwickeln die Jugendlichen in den
Betrieben soziale Kompetenzen
und machen Erfahrungen, die in
der Schule oder beim Studium nicht
erworben werden können.
Informationen erteilt das WIFO
– Wirtschaftsforschungsinsti-
tut der Handelskammer Bozen,
Ansprechpartner Georg Lun,
Tel. 0471 945 708,
georg.lun@handelskammer.bz.it.