Seite 16 - PLUS_08_2013

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Lokales
SARNTAL
- (gt) Vor gut einem Jahr haben sich im Sarntal einige Bauern zum Verein Sarner Fleisch
zusammengeschlossen. Sie bieten hochwertiges Rind-, Ochsen-und Kalbfleisch an, haben sich selbst
strenge Qualitätskriterien auferlegt und ein gut funktionierendes Netzwerk geschaffen. Heute zählt der
Verein bereits 37 Mitglieder und auch das Sortiment wird in Kürze erweitert.
D
er Verein hat es im Rahmen
von zwei Leaderprojekten
geschafft, eine Plattform für
interessierte Bauern aufzu-
bauen und die Vermarktung zu or-
ganisieren. Die Fleischproduzenten
im Verein haben sich strenge Qua-
litätskriterien auferlegt, um eine
immer gleichbleibend gute Qualität
zu garantieren. Der Obmann des
Vereins Richard Kienzl erklärt:
„Das Kalbfleisch stammt allesamt
von Tieren, die aus Muttertier-
oder Ammentierhaltung kommen.
Sie werden also mit Muttermilch
großgezogen. Mit ungefähr drei
Monaten erreichen die Tiere ein
Lebendgewicht von 100 bis 110
Kilogramm. Dann werden sie ge-
schlachtet und an die Metzgereien
und Restaurants geliefert.“ Die
Rinder und Ochsen kommen im
Sommer auf die Alm und werden
auch sonst nur mit Heu gefüttert.
Silofutter kommt bei Sarner Fleisch
nicht in den Trog.
Transparenz im Netz
Im vergangenen Jahr ist es dem
Verein gelungen ein Netzwerk für
die Vermarktung aufzubauen. So
kann man das Sarner Fleisch in
mehreren Restaurants genießen
und in verschiedenen Metzgereien
kaufen. Damit der Kunde immer
nachverfolgen kann, wo zur Zeit
gutes Sarner Fleisch auf den Tisch
oder über die Theke kommt, hat
der Verein auf seiner Internetseite
genau aufgeführt, welches Tier wo
als bestes Fleisch zum Verkauf oder
zum Verzehr angeboten wird.
Ein Kalb ist nicht nur Filet
Natürlich sind auch die Gastwirte
und Metzger gefordert. Da der
Verein ganze Tiere zum Verkauf
anbietet, ist auch das Angebot auf
der Speisekarte vielfältig. Denn ein
Kalb besteht nicht nur aus Filet.
Die Südtiroler wussten aber schon
immer, auch die anderen Fleisch-
teile köstlich zuzubereiten und
so ergibt sich auch eine gewisse
Vielfalt auf dem Speiseplan. „Es ist
natürlich nicht immer leicht, den
Ansprüchen der Kunden gerecht
zu werden. Bei einer Produktion
wie der unseren, muss eben alles
verarbeitet werden. Auch sind wir
noch nicht imstande, das gan-
ze Jahr über genügend Fleisch
anzubieten. Gerade im Sommer,
wenn die Tiere auf der Alm sind,
gibt es noch Engpässe. Aber wir
arbeiten daran und auch der Kon-
sument muss den Lauf der Natur
verstehen lernen“, sagt Obmann
Richard Kienzl.
Erweitertes Angebot
Im ersten Jahr hat sich die Mit-
gliederzahl des Vereines mehr als
verdoppelt. Und auch das Ange-
bot wird in Zukunft noch größer
sein. So wurden neben Grau- und
Fleckvieh auch Schottische Hoch-
landrinder im Programm aufge-
nommen. Auch die Richtlinien für
die Produktion von Ziegen-, Kitz-,
Schaf- und Lammfleisch wurden
im Rahmen der Vollversammlung
des Vereins genehmigt. Und so gibt
es schon bald Kitze und Lämmer
unter dem Siegel Sarner Fleisch
zu kaufen.
Sarner Fleisch startet ins zweite Jahr