Seite 4 - PLUS_08_2013

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Titel
Richard Hörwarter
sucht
und
findet!
ANDRIAN
- Ob er ein Zauberer ist, „nur“ äußerst viel Glück hat oder vom Allmächtigen bei der Geburt
mit einer ganz besonderen Gabe beschenkt wurde, darüber scheiden sich die Geister. Eines ist aber
fix: Wenn Südtirols wohl bekanntester Rutengeher Richard Hörwarter aus Andrian nach Wasser bzw.
nach einer Wasserader sucht, dann findet er sie auch – kaum zu glauben, aber wahr! „Schon der Lehrer
in der Schule hat gesagt, dass ich diese besondere Gabe habe“, blickt der waschechte Andrianer mit
einem Lächeln zurück: „Er hat mich getestet und es hat auch geklappt.“
Von Florian Mair
Viele halten Hörwarter auch für verrückt,
andere wiederum staunen über sein Kön-
nen. „Diese Gabe ist eine Gabe Gottes, die
man sich nicht kaufen kann. Vielleicht hat
mir Gott diese Gabe gegeben, um Unrecht
gut zu machen“, sagt Hörwarter: „Seit 1958
suche ich nach Wasser.“ Viele Leute gibt es
laut Hörwarter, die sich Rutengeher nennen,
aber nur die Wenigsten von ihnen verstehen
auch etwas davon. Zwei 90 Zentimeter lange
Ruten aus Messing und Kupfer hat der An-
drianer „Wasserschmecker“, wie Hörwarter
auch genannt wird, in seinem Auto, „eine
als Reserve“, wie der Fachmann sagt. „Die
einzige Messing-Kupfer-Rute funktioniert
beim Wassersuchen“, berichtet Hörwarter.
Mit einer Plastikrute könne man kein Wasser
finden, weil Plastik nicht leitfähig sei. „Eine
Haselnussrute kann die Wasserader nicht so
genau orten“, weiß er. Mit einer Metallrute,
sprich mit einer Messing-Kupfer-Rute, könne
man die Ader punktgenau feststellen. „Ich
habe 40 Jahre lang Tiefbrunnen gebaut“, sagt
Richard Hörwarter: „Diese Arbeit musste ich
aus gesundheitlichen Gründen aufgeben.“
Aber wie kann Hörwarter feststellen, dass es
Der Andrianer ist immer auf der Suche nach Wasser.
Richards Talent, Wasser zu finden, ist
wohl „eine Gabe Gottes“.