Seite 29 - PLUS_15_2013

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sport
rund zehn Stunden pro Woche,
um mich optimal auf die Rennen
vorbereiten zu können. Den Trai-
ningsplan stelle ich mir schon seit
Jahren selbst zusammen. In dieser
Zeit konnte ich viele Erfahrun-
gen sammeln und meinen Körper
besser kennenlernen. Wenn ich
Anzeichen von Müdigkeit erken-
ne, lege ich einen Ruhetag mehr
ein, denn bezüglich Trainings bin
ich an niemanden gebunden. Im
Herbst stelle ich das Bike in den
Keller und erhole mich ganz von
den Strapazen der Rennen und
Trainings. In diesen zwei bis drei
Monaten gebe ich meinem Körper
Zeit, Energie zu tanken, um dann
Anfang Januar wieder mit leichtem
Training beginnen zu können. Wäh-
rend dieser Zeit halte ich mich mit
anderen Sportarten fit; so gehe ich
gelegentlich langlaufen oder mache
Trockentraining.
PLUS: Lässt sich das Mountainbi-
ken auf solchem Niveau mit einer
weiteren Ausbildung verbinden?
Das wird natürlich immer schwie-
riger. Im kommenden Jahr werde
ich an der HOB Bozen die Matura
machen. Trotz des Prüfungsstresses
werde ich aber versuchen, mich voll
und ganz auf den Sport zu konzent-
rieren. Und je nach dem für welches
Team ich nächstes Jahr starten
werde, wird auch der Zeitaufwand
noch größer werden.
PLUS: Wie bist du zum Moun-
tainbiken gekommen?
Mit acht Jahren habe ich an meinem
ersten Mountainbike Rennen teilge-
nommen. Ich hatte wahnsinnig viel
Spaß an diesem Sport und daraus
hat sich eine Leidenschaft entwi-
ckelt. Schon damals bin ich öfters
in der Woche alleine trainieren
gegangen. Mit 13 Jahren wurde ich
das erste Mal in den Landeskader
einberufen und nahm an nationalen
Rennen teil. Ich bestritt mehrere
Rennen in Norditalien, zu welchen
mein Vater mich stets begleitet
und voll unterstützt hat. Seitdem
wurde ich immer erfolgreicher und
das Mountainbiken wurde für mich
immer wichtiger.
PLUS: Bleibt neben dem Sport
Zeit für anderweitige Hobbys?
Der Sport mit dem ganzen Drumhe-
rum ist sicher sehr zeitaufwendig.
Trotzdem aber bleibt immer noch
genug Freizeit, in der ich mich
erholen und Zeit mit der Familie
verbringen kann.
PLUS: Mountainbike erlebte in
den vergangenen Jahren einen
Boom. Wie steht es um die Pro-
fessionalität der Sportart in
Italien?
In den vergangenen zehn Jahren
hat diese Sportart einen enormen
Aufschwung erlebt. Ich denke, die
Leistungen der Mountainbiker wer-
den immer mehr geschätzt und auch
anerkannt. Denn Mountainbiken ist
wohl eine der härtesten Sportarten
überhaupt, da sowohl Kondition,
als auch Technik und Mentalität top
sein müssen. Bei den Rennen muss
von Start bis Ziel, meist 70 bis 90
Minuten, Vollgas gefahren werden,
um gegen die Konkurrenz bestehen
zu können. Die Professionalität
der Sportart ist im Vergleich zum
Rennradsport noch eher gering.
Bronze-Gewinner Michael Spögler (rechts) bei der Siegerehrung in Nemi. Gioele
Bertolini (mitte) krönte sich zum Junioren-Italienmeister. Zweiter wurde Ales-
sandro Serravalle (links)
Doch wenn dieser Boom anhält,
kann sich dies vielleicht auch bald
ändern.
PLUS: Die nächsten olympischen
Sommerspiele finden 2016 in
Rio de Janeiro statt. Diesmal mit
Michael Spögler?
Natürlich wäre es ein Traum, mal
an den olympischen Spielen teil-
zunehmen und das eigene Land
vertreten zu können. Dies ist aber
nicht allzu leicht, da im Mountain-
bike maximal zwei bis drei Athleten
und höchstens zwei Athletinnen
eines Staates an den Start gehen
können. In den kommenden drei
Jahren kann noch viel passieren,
man weiß ja nie. Und die Hoffnung
stirbt ja bekanntlich zuletzt.
PLUS: Vielen Dank für das inter-
essante Interview und weiterhin
viel Erfolg!
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