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LOKALES
D
ie Bozner entwickeln sich
allmählich zu wahren Trenn-
meistern. Erste Berichte über
die sinkenden Restmüllmen-
gen waren bereits der Presse
zu entnehmen, aber vor allem an den
Sammelpunkten für Wertstoffe am
Straßenrand macht es sich sichtbar
bemerkbar. Sie quellen im wahrsten
Sinne des Wortes über. Pappe und
Papier, aber vor allem die blauen
Plastiktonnen sind meistens randvoll
und viele Bürger haben keinerlei
Skrupel, ihre Abfälle einfach dane-
ben auf die Straße oder den Fußweg
abzulegen.
Bei der SEAB ist dieses Thema bereits
in Angriff genommen worden. „Wir
werden in Zukunft mehr Tonnen
aufstellen, die Frequenz der Leerung
wurde bereits erhöht“, berichtet
Francesco Gallina, Leiter des Ma-
nagerteams, das vor einem Jahr
zusammengestellt wurde, um das
neue System aufzubauen und zu
koordinieren. Ihm stehen Ingenieur
Nikola Milanko, der die Verteilung
und den Austausch der Tonnen
überwacht, und Geometer Stefano
Apolloni, der sich um die Sammel-
stellen, die Schlösser an den Ton-
nen, Reparaturen und alle Belange
rund um den Biomüll kümmert, zur
Seite. Angesichts der nun 2.900 zu
leerenden Mülltonnen keine leichte
Aufgabe, doch die erste Ergebnis-
se sind vielversprechend. Die drei
Männer sind auch Ansprechpartner
für alle Probleme und Fragen der
Mülltrennung, wie Lieferung und
der Homepage der Seab unter www.
seab.bz.it weitere Informationen zur
richtigen Mülltrennung einholen.
Hochbetrieb im Recyclinghof
Kostenlos ist für alle Bozener Bürger
die Entsorgung von sperrige Gegen-
ständen, Wertstoffen, Bauschutt,
Elektrogeräten, Autoreifen und
Schadstoffen. Nicht angenommen
werden Fenster und Türen, alte
Fahr- und Motorräder sowie Rest-
müll. Dafür ist die Sammelstelle
in der Mitterhoferstraße in Bozen
Süd von Montag bis Freitag von 8
bis 17.30 Uhr und am Samstag von
8 bis 12 Uhr geöffnet.
„Seit dem Beginn des neuen Abfall-
systems hat sich die Nutzerfrequent
verdoppelt. Statt der täglich rund
100 Fahrzeuge, kommen nun min-
destens 200, um den Müll abzuge-
ben. Noch eins ist auffällig.: Es wer-
den nicht mehr nur große, sperrige
Gegenstände gebracht, die Leute
Austausch von Tonnen, die Ausgabe
zusätzlicher Biotonnen oder von
Papiersäcke für die Biotonne sowie
die Regelung der Abholung des Mülls.
Hilfe durch Infoblätter, die
Bozner Nachrichten oder im
Internet
Noch immer wird viel falsch getrennt,
doch es sind Fortschritte zu erken-
nen. Besonders in die Plastiktonne
wandern noch zu viele Fremdstoffe.
Hier dürften eigentlich nur Verpa-
ckungen aus Plastik landen, doch
es muss immer wieder nachsortiert
werden. Alle recyclebaren Plastiktof-
fe sollten leer, sauber und möglichst
zur Zusammendrücken im Volumen
reduziert sein. Haushaltsgegenstän-
de, Küchengeräte mit Plastikverklei-
dung, vor allem aber Tetrapak haben
nichts im Plastikmüll zu suchen! Sie
gehören in den Restmüll oder in die
Sammelstelle in Bozen Süd.
Wer sich nicht sicher ist, wohin eini-
ge Stoffe richtig eingeordnet werden
müssen, sollte einen Blick auf das
Infoblatt, das der letzten Rechnung
beigelegt wurde, das Faltblatt zur
Abfalltrennung oder in die neuste
Ausgabe der Bozener Nachrichten
werfen. Hier wird ein Großteil der
Stoffe und Gegenstände nicht nur
aufgelistet, an Bildbeispielen werden
Dinge des Alltags richtig zugeordnet,
wo oft Fehler gemacht werden. So
gehören Eierschalen nicht in den
Biomüll, sondern wie beschmutze
Pizzakartons in den Restmüll.
Auch im Internet kann man auf
BOZEN
- (swa) Auf gut einen Monat neues Müll-
system können die Bozner inzwischen zurückbli-
cken. Mit vielen Polemiken war es gestartet, viel
Kritik hatte vor allem hervorgerufen, dass jeder
Haushalt oder Mehrfamilienhaus nun seine eige-
nen Behälter vor der Tür oder im Hof stehen hat.
Inzwischen haben sich die meisten daran gewöhnt,
dass Wertstoffe, wie Plastik, Glas, Metall, Papier
und Karton, genauer als bisher zu trennen sind.
Selbst den Schlüssel für die persönliche Mülltonne
vergießt keiner mehr zu Hause.
bringen auch alte Schuhe, Kleidung
oder kleine Elektrogeräte, die zuvor
sicher schnell mit im großen Müll-
container verschwanden“, berichtet
Oscar Schiavon, Verantwortlicher des
Recyclinghofes. Die Leuten seien
sehr viel aufmerksamer und vor-
sichtiger beim Trennen geworden.
Niemand will unnötig seine private
Restmülltonne belasten, wenn die
unnötig gewordenen Gegenstände
auch gratis entsorgt werden können.
Abholservice zu Hause
Nicht jeder Bürger hat die Möglich-
keit, allein ins Recyclingcenter zu
fahren, aber oft sind die Gartenab-
fälle auch zu voluminös oder die
Gegenstände zu sperrig für einen
Transport im eigenen PKW. Dafür
gibt es am Dienstag-, Donnerstag-
und Samstagvormittag einen Abhol-
dienst. Für den Betrag von 15 Euro
werden bis zu drei Gegenstände,
wie Matratzen, Möbel oder sperrige
Dass jeder seinen Müll ablädt, wo es ihm einfällt, sollten bald der Vergangenheit angehören
Ing. Nikola Milanko der sich um die Tonnenverteilung und den Austausch kümmert,
Direktor und „Mann für alle Fälle“, Francesco Gallina und Geom. Stefano Apolloni,
der für die Sammelstellen, Schlösser, Reparaturen und alles rund um den Biomüll
verantwortlich ist (v.l.)
Aller Anfang ist schwer!