Seite 20 - PLUS_18_2013

Basic HTML-Version

20
Lokales
Zum Wegwerfen viel zu schade!
BOZEN
- (swa) Die erste von der Gemeinde Bozen organisierte Tauschaktion ließ vor kurzem Aufhorchen:
Gebrauchte Möbel und Elektrogeräte konnten beim ersten „Sperrmüllfest“ auf dem Angela-Nikoletti-Platz
vor dem neuen Stadtviertelzentrum Oberau Haslach abgegeben und von jedem Interessenten gratis mitge-
nommen werden. Eine soziale Aktion, die auch dem Umweltschutz dient und in allen Bozner Stadtvierteln
mit wechselndem Angebot Fortsetzung finden soll.
D
er Winter steht vor der Tür.
Aufräumen in den Schränken
ist angesagt. Die warmen Sa-
chen werden gebraucht. Dies
ist immer die beste Gelegenheit
auszusortieren. Zu klein oder zu groß,
nicht mehr in Mode oder einfach nie
mehr getragen – es gibt so vieles, was
eigentlich noch gefällt, aber dann doch
nur nutzlos im Schrank liegt. Und zum
Wegwerfen ist alles doch zu schade!
Die beste Alternative
lautet: Verschenken.
Viele Tun dies bereits, vor allem
bei jungen Müttern ist es üblich,
dass man die zu klein gewordene
Kleidung Freundinnen borgt oder
schenkt. Wenn sich niemand im
Freundeskreis, Familie oder in der
Nachbarschaft findet, können die
Caritas-Tonnen genutzt werden.
Doch wo landen diese Sachen?
Werden sie nur zu Putzlappen ver-
arbeitet, obwohl sie noch perfekt
sind? Vielen Mitbürgern würden
sie noch Freude bereiten, und vor
allem ihren Sinn erfüllen, nämlich
getragen werden.
Wie mit der Kleidung steht es auch
um viele Haushaltsgegenstände,
Möbel, Elektrogeräte, Spielzeug,
Sportartikel oder Geschirr. Sie wer-
den nicht mehr gebraucht, sind
aber weder verschlissen, beschädigt
und noch voll funktionstüchtig.
Verschenken oder tauschen ist das
Motto.
Tauschmarkt
hilft Familien sparen
Beim ersten Gratis-Tauschmarkt
für Möbel und Elektrogräte war es
ähnlich, nur dass sich Spender und
Nutznießer nicht kennen. Doch bei-
de sind froh, einer, da etwas nicht
mehr Benötigtes seinen Haushalt
nicht mehr belastet, ein anderer,
weil er sich kostenlos etwas mit-
nehmen durfte, was gebraucht wird.
Alle abgelieferten Gegenstände wa-
ren voll gebrauchstüchtig, manche
noch original verpackt, doch als gut
gemeintes Geschenk falsch ausge-
wählt. Auf dem Tauschmarkt fand
alles seinen Liebhaber. Sperrige Ge-
genstände wurden nach Anmeldung
von den Mitarbeitern der SEAB auch
direkt von zu Hause gratis abgeholt.
„Die Aktion wird ihre Fortsetzung
finden. Wir möchten abwechselnd
in allen Bozner Stadtvierteln einen
Tauschmarkt für gebrauchte Gegen-
stände organisieren, das Angebotene
wird nach Jahreszeit variieren“,
erklärt Reinhold Burchia vom Um-
weltamt der Gemeinde Bozen.
Die Tauschaktion hilft nicht nur,
Geld für Neuanschaffungen zu spa-
ren, es ist auch ein aktiver Schritt
für den Umweltschutz und die Erhal-
tung der immer knapper werdenden
Ressourcen, wenn nicht sofort alles
auf dem Müll landet, nur weil es
nicht mehr gebraucht wird.
Gratisladen „Passama-
no“ mit
Reparaturwerkstatt
Seit 18 Monaten gibt es eine weitere
Alternative, seine vielen, unnütz
gewordenen Sachen sinnvoll an den
Mann oder die Frau zu bringen. Der
kleine Laden „Passamano“ in der
Rovigostraße nimmt gebrauchte Ge-
genstände an und gibt sie ebenfalls
kostenlos weiter. Alles, was im Haus-
halt anfällt und nicht mehr benötigt
wird, kann hier abgegeben werden.
Ausnahme machen beschädigte, ver-
altete und schmutzige Sachen sowie
große, sperrige Gegenstände.
„Die Idee stammt aus dem deutsch-
sprachigen Ausland. Insgesamt 25
freiwillige Mitarbeiter garantieren
die Öffnung an sechs Tagen in der
Woche“, erklärt Initiator Alessandro
Borzaga. Er stellte mit seinen zwei
Geschwistern das Geschäft kostenlos
zur Verfügung, die Initiative erhält
Wahlwerbung: Auftraggeber Magdalena Schwellensattl