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lokales
Offene Jugendarbeit heute und morgen
OJA! Checkup
– so heißt die
landesweite Befragung aller 50 Mit-
glieder des n.e.t.z., allesamt Träger-
vereine von Jugendtreffpunkten,
vom kleinen Jugendraum bis zum
großen Jugendkulturzentrum. Ins-
gesamt zeigt sich, dass die Offene
Jugendarbeit mittlerweile einen ho-
hen Standard erreicht hat und die
Anzahl und Vielfalt der Angebote
ein unverzichtbares Element der
Jugendarbeit geworden ist. Die Zah-
len unterstreichen, dass Südtiroler
Jugendtreffs Orte des Kennenlernens
und der Inklusion sind. So werden
drei Viertel der Treffs von verschiede-
nen Gruppierungen, Cliquen, Sprach-
gruppen und Kulturen genutzt. Nur
wo Begegnung stattfindet, können
Vorurteile überwunden und Kontakte
geknüpft werden, auch wenn dies
zusätzliche Herausforderungen für
die Jugendarbeit mit sich bringt.
Vielfältiges Angebot
Ebenfalls vielfältig ist die Angebot-
spalette. Die klassische Jugendtref-
farbeit mit Gesprächen, Spiel- und
Freizeitprogramm nimmt etwa nur
die Hälfte des Arbeitsvolumens
ein. Stark engagieren sich die Ju-
gendarbeiter auch in den Bereichen
Kulturarbeit (15%), Dienstleistung
(13%), Jugendsozialarbeit (10%)
und Öffentlichkeitsarbeit (10%). Ins-
gesamt, so die Auswertung, werden
landesweit jede Woche rund 2300
Wochenstunden berufliche Jugend-
arbeit und daneben zusätzlich etwa
450 Wochenstunden Freiwilligenar-
beit geleistet. Während die großen
Jugendzentren meist zufriedenstel-
lend mit Personal ausgestattet sind,
muss leider auch festgestellt werden,
dass mittlere und kleinere Jugend-
treffs häufig nicht über die für ihre
Kategorie empfohlene Ausstattung
an Personal- und auch Raumres-
sourcen verfügen. Der Erhalt bzw.
der Ausbau der Ressourcen ist also
vielerorts ein wichtiges Anliegen.
Wie schätzen die Ju-
gendarbeiter ihr Ar-
beitsfeld künftig ein?
Folgende Trends kann man aufgrund
der Befragung feststellen: das Pu-
blikum wird künftig eher jünger
werden, die Vielfalt an Kulturen
und Sprachen wird zunehmen, der
steigende Leistungs- und Zeitdruck
auf Jugendliche wird zum Teil andere
Angebots- und Öffnungsmodelle
erfordern. Gerade diese oft genann-
te drohende Überforderung junger
Menschen lässt die Jugendarbeiter
ihre Kernqualitäten nochmals be-
tonen: Jugendtreffs sind Orte der
selbst gewählten Beteiligung, der
Entspannung und des Kontakts mit
Gleichaltrigen sowie mit vertrauten
erwachsenen Bezugspersonen.
SÜDTIROL
- (p) Zum landesweiten Tag der Offenen Jugendarbeit am 4. Oktober veröffentlichte das Netz-
werk der Jugendtreffs und –zentren Südtirols (n.e.t.z.) die neuesten Daten zu den Strukturen der Offenen
Jugendarbeit. Die Zahlen unterstreichen die aktuelle Bedeutung dieser Sparte der Jugendarbeit, aber es
werden auch Probleme sichtbar.
von links): Wolfram Nothdurfter (Vorsitzender des n.e.t.z.), Judith Kienzl (Jugendtreff
Bunker, Haslach), Markus Göbl (n.e.t.z.).
© Fotos: n.e.t.z.
Der Tag der Offenen Jugendarbeit
fand am 4. Oktober 2013 landesweit statt. In vielen
Jugendtreffpunkten wurde ein spezielles Programm
geboten und Personen auch über die angestammte
Zielgruppe hinaus wurden angesprochen. Ein Tag, an
dem die Offene Jugendarbeit zeigen konnte, was sie al-
les bietet!
OJA! Checkup:
die Befragung der Trägervereine von
Jugendzentren und –treffs fand zum zweiten Mal statt.
Zweck ist die Erhebung des Ist-Standes und darauf
aufbauend der Vergleich mit Standards der Offenen
Jugendarbeit
Das n.e.t.z.
(Netzwerk der Jugendtreffs und -zen-
tren Südtirols) ist der Dachverband der Offenen
Jugendarbeit in Südtirol. Es sind derzeit über 50
Trägerorganisationen von Jugendzentren, Treffs und
Jugendräumen beim n.e.t.z. Mitglied. Das n.e.t.z. steht
im Dialog mit der Jugendförderung, der Jugendkultur
und der Jugendpolitik und versteht sich als Sprachrohr
der Offenen Jugendarbeit und deren Kund/innen, den
Südtiroler Jugendlichen.
Detailinfos unter: www.netz.bz.it
A l koho l p r även t i on i n Süd t i r o l
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