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Lokales
SIEBENEICH
- (wjw) Am Samstag 23. und Sonntag 24. November stand die kleine Ortschaft Sie-
beneich ganz im Zeichen der 100-Jahr-Feier ihrer Pfarrkirche, die dem Heiligsten Herzen Jesu geweiht
ist. Mit einer Lichterprozession am Samstagabend wurden die Feierlichkeiten eingeläutet. Eine überwäl-
tigende Zahl von Gläubigen trug mit brennenden Kerzen und Fackeln gleichsam symbolisch das bren-
nende Herz Jesu hinaus in ihre Welt. In ihre Heimat.
Siebeneich feiert 100 Jahre Herz-Jesu-Kirche
Siebeneich ist eine Fraktion der
Gemeinde Terlan und zählt zur Zeit
beinahe eintausend Einwohner.
Seit 1955 ist Siebeneich eine ei-
gene Pfarrgemeinde, die bis dahin
der Pfarrei des Hauptortes Terlan
angehörte. Die Pfarrkirche ist dem
Herzen Jesu geweiht und wurde in
den Jahren 1912-1913 nach den
Plänen von Karl Atz, dem k. u.
k. Konservator und Benefiziat in
Terlan, erbaut. Am 25. November,
dem Fest der heiligen Katharina
erfolgte die feierliche Weihe durch
Propst Alois Schlechtleitner aus
Bozen. Die Seelsorge im Ort fand
somit eine eigene Versammlungs-
stätte, zunächst als Filialkirche,
und dann als eigenständige Pfarr-
kirche.
GROSSE EHRE FÜR DEN
KLEINEN ORT
Besonders erfreut war Siebeneichs
Pfarrgemeinde über die starke
Vertretung von kirchlichen wie
weltlichen Würdenträgern. Diö-
zesanbischof Ivo Muser persön-
lich gestaltete den feierlichen
Gottesdienst am Samstag Abend
und am Sonntag zelebrierte sein
Stellvertreter, Generalvikar Josef
Matzneller den Festgottesdienst.
Ortspfarrer Pater Dr. Arnold Wie-
land, Althochmeister des Deutschen
Ordens, konnte zudem die Priester
der Nachbarpfarreien und die Spit-
zenvertreter des Deutschen Ordens,
Priester, Fratres und Familiaren
begrüßen.
Maria Langebner, Präsidentin des
Pfarrgemeinderates und „die gute
Seele in unserer Kirche“ – wie sie
Bürgermeister Klaus Runer mit
Recht liebevoll nannte, sprach
es in ihrer Rede auch offen aus,
dass es die Siebeneicher sehr
wohl zu schätzen wissen, noch
einen eigenen Pfarrer im Ort zu
haben. Bischof Ivo Muser zeigte
als Oberhirte der Diözese mit sei-
ner Anwesenheit, dass ihm auch
eine kleine und doch eher junge
Pfarrgemeinde wichtig ist. Die
gläubigen Teilnehmer am abend-
lichen Festgottesdienst dankten
dem Bischof für die heilsamen
Wünsche, für die ermutigenden
und wertvollen Gedanken in seiner
Predigt.
FESTSCHRIFT DES SCHLERN
Die Monatsschrift für Landeskunde
und –Kultur, der SCHLERN, brachte
eine Sondernummer zum Anlass der
100-Jahre-Kirche Siebeneich heraus.
Eine Reihe namhafter Autoren ver-
mitteln in der Sondernummer eine
interessante und bewegte Entwick-
lung des Ortes am Fuße von Schloss
Greifenstein, im Volksmund besser
als „Sauschloss“ bekannt. Siebeneich
hat eine lange Geschichte. Neuesten
Bei der vom Kirchenchor wunderbar begleiteten Eucharistiefeier nahm der Bischof
zusammen mit den Gaben von Brot und Wein auch eine Sanduhr entgegen. Sie soll
Symbol für die zurückliegenden 100 Jahre sein. Mit den Zeiten der Freude und
des Leids, der Trauer und der Hoffnung und mit der Zuversicht für die Zeit, die
noch vor uns liegt.
Alle Hände voll zu tun hatte der Bischof nach dem Gottesdienst, denn viele Gläubige
ließen sich die Jubiläums-Festschrift mit einer Widmung versehen.
Ein Fest der Freude, wie man sieht: Bürgermeister Klaus Runer (von rechts), der
Ortspfarrer Pater Arnold, PGR-Präsidentin Maria Langebner und Pfarrgemeinderat
Markus Bradlwarter.
wissenschaftlichen Erkenntnissen
zufolge und gestützt durch Ausgra-
bungsfunde ist eine Besiedelung der
Gegend bis 600 Jahre vor Christus
nachgewiesen. Im Heft erfährt man
in Wort und Bild auch die bestim-
mende Rolle des Deutschen Ordens,
von der kirchlichen Kunst der ba-
rocken St.-Antonius-Kirche sowie
allerhand über die Vereine und das
kulturelle wie soziale Leben der
Dorfgemeinschaft.
©Foto Sigrid Haller
©Foto Sigrid Haller
©Foto Markus Bradlwarter