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Freitzeit
Willkommen im Rodelparadies Südtirol
In der Skisschule lernen schon die Kleinsten
die Technik wie man sicher den Berg herun-
ter kommt und wie man sich richtig auf den
Pisten zu verhalten hat. Doch Rodeln ist ein
lustiges Freizeitvergnügen, da darf jeder auf
den Schlitten rauf. Doch bei den rasanten
Abfahrten wird so mancher übermütig. Zu
schnell oder ungesteuert kommt man von der
Piste ab oder kommt es zum Zusammenstoß.
Statt Spaß gibt es Schmerzen und Tränen, viele
dieser Tage enden in der Ersten Hilfe oder im
Krankenhaus. Damit es nicht soweit kommt,
veranstaltet der Verein „Sicher Rodeln“ in den
Skigebieten Sicherheitstraining an.
Am 18. Dezember fand im Schnalstal das erste
Rodelevent des Vereins in Zusammenarbeit
mit den Schnalser Gletscherbahnen statt.
Auf der Lazaun-Piste wurde in einem kurzen
Sicherheitsparcours geübt. Natürlich kostenlos
konnte jeder die Techniken ausprobieren, mit
denen er schnell, aber vor allem sicher den
Berg hinunter kommt. In sechs Stationen
wurden die wichtigsten Grundlagen für das
sichere Rodelvergnügen erlernt. Die Rodelex-
perten gaben Tipps und Tricks zur richtigen
Bremstechnik, zum gekonnten Lenken und
zum gefühlvollen Kurven. Zuvor gab es ein
Einführung in die „10 Gebote zum sicheren
Rodeln“. Auch die richtige Ausrüstung vom
„Helm bis zur festen Sohle“ ist für die Sicher-
heit unerlässlich. Jeder hatte beim Test der
unterschiedlichen Exemplare der Südtiroler
Rodelbauern Alu Rodel, Schiefer, Torggler
Rodelbau, und Bachmann die Möglichkeit,
seine Favoriten zu finden.
Event mit groSSem Erfolg
Am 15. Januar letzten Jahres waren die Rodel-
Experten in Pfelders zu Gast. „Wir konnten
ein riesiges Interesse verzeichnen, die zwei
Veranstaltungen sind sehr gut angenommen
worden. Die Leute waren begeistert und haben
mitgemacht“, berichtete Präsident Walter Volg-
ger. Inzwischen kommen die Anfragen nicht
allein aus den Skigebieten, auch die Schulen
zeigen Interesse an einem Sicherheitstraining.
Verhaltensregeln für Rodler
Auch für Rodelbahnen gelten die international
anerkannten FIS-Verhaltensregeln
1. Rücksicht auf andere Rodler
Durch verantwortungsvolles Verhalten kommt
niemand zu Schaden.
2. Kontrollierte Geschwindigkeit
Geschwindigkeit und Fahrweise dem eigenen
Können und den Bahnenverhältnissen (Schnee
und Witterung) anpassen. Sicherheitsabstand
von mindestens 8 Metern einhalten
3. Fahrspur und Kreuzungen
Der schnellere Rodler darf den langsameren
nicht gefährden. Achtung auf Hinweisschilder
besonders bei Kreuzungen mit Wanderwegen
und Skipisten.
4. Überholen
Nur an übersichtlichen Stellen, mit sicherem
Abstand und moderater Geschwindigkeit.
5. Anhalten
Nur an übersichtlichen Stellen. Bei Sturz enge
Stellen so schnell wie möglich verlassen.
6. Aufstieg und Abfahrt
Rodeln auf Skipisten ist verboten. Niemals mit
dem Kopf voraus rodeln. Bei Nachtabfahrten
ist besondere Achtsamkeit geboten. Für den
Aufstieg dafür vorgesehene Spuren oder Wan-
derwege wählen, immer am Rande und auf der
Innenseite der Rodelbahn.
7. Zeichen und Markierung
Hinweisschilder und Markierung beachten.
8. Sturz
Rodel bei den Riemen festhalten, Unfallstelle
sichern und Verletzten helfen.
9. Ausrüstung
Geeignetes, festes Schuhwerk mit gutem Soh-
lenprofil (auch Spikes) ist Voraussetzung für
Sicherheit aller Rodler.
10. Helmpflicht
Für Kinder bis zu 14 Jahren ist die Helmpflicht
gesetzlich vorgesehen. Für Erwachsene ist der
Helm empfohlen.
Richtiges Lenken lernen
Ehrgeizige Ziele
Neben der Betreuung von Rodelkursen steht der
Bau von neuen Rodelbahnen, die Entwicklung
von Verhaltensregeln und die Beschilderung
von Rodelpisten in Südtirol im Mittelpunkt
der Aktivität des Vereins. Die Ziele für die
Zukunft sind aber noch wesentlich höher
gesetzt: Mit der Entwicklung neuer Rodeln,
spezieller Rodelbekleidung und besonders be-
nutzerfreundlichen Spikes soll es auf Südtirols
Rodelbahnen sicherer werden. Ein weiterer
Schwerpunkte ist die Anerkennung des Be-
rufsbildes der Rodellehrer, um Ex-Rennrodlern
eine wirtschaftliche Weiterentwicklung ihrer
internationalen Erfahrungen innerhalb des
Landes zu ermöglichen. Dabei soll aber auch
der Spaß und das Vergnügen weiterhin an
erster Stelle stehen.
Infos: uta.radakovich@suedtirol.info
Gerades Fahren
Zentriert sitzen, beide Hände halten den
Riemen, durch Ziehen des Riemens an der
Innenkufe und Druck des Beines auf der Au-
ßenkufe kann die Richtung leicht korrigiert
werden.
Kurven
Den Lenkriemen an der Innenkufe ziehen. Ein Bein
drückt an der Außenkufe, das Innenbein bleibt in der
Luft. Gewichtsverlagerung nach innen.
Bremsen
Beim Bremsen kommen beide Schuhsohlen
flach auf dem Schnee zum Einsatz. Das
Anheben der Rodelhörner verstärkt den
Bremseffekt.