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Titel
Schule mit einer eigenen Bäckerei
gegeben. Seit 1989 kann nun in
der Brixner Bäckerberufsschule
eine fundierte Ausbildung geboten
werden. Von den Verarbeitungs-
techniken in der Backstube über
die Warenkunde, Ernährungslehre
und Ernährungstrends bis hin zu
den Hygiene-Bestimmungen und
Marketingelementen werden dort
vermittelt. Außerdem galt und
gilt mein besonderes Bemühen
den traditionellen Brotsorten
Südtirols. Es lohnt sich, sie zu
bewahren und zum Teil in Verges-
senheit geratene wieder aufleben
zu lassen.
Welche Brotsorten würden Sie
als typisch für Südtirol bezeich-
nen?
Südtiroler Hauptbrotsorten sind
das Vinschger Paarl, das Eisackta-
ler Schüttelbrot und das Pusterer
Breatl. Mit ihnen wurde auch die
Qualitätsmarke Südtirol gegrün-
det.
Seit wann gibt es die Marke
„Ultner-Bio-Brot“ und wie ist
Ihre Aussage „Bio-Bäcker Num-
mer eins“ zu verstehen?
Mit dem Kauf der „Schnitzer Müh-
le“ 1982 war der Grundstein für
die Marke ULTNERBROT gelegt.
Von da an liefen auch die Bemü-
hungen um Anbau und Verarbei-
tung heimischen Bio-Getreides
auf Hochtouren. Die Marke fand
relativ schnell Anklang bei den
Konsumenten und heute ist das
ULTNERBROT bereits im ganzen
Land und auch darüber hinaus
anzutreffen. Zur Stärke der Marke
gehört sicher auch die Vielfalt des
Angebotes. Über 150 verschiedene
Auch der vierten Generation schmeckt
das gute ULTNERBROT. ©
Foto Paolo Risser
Der Profi in seinem Element. Das ULTNERBROT entsteht. ©
Foto SMG
Gespannt schauen Berufskollegen und Lehrlinge dem Meister auf die Finger.
Hier bei einer Vorführung in Trient.
©
Foto Renate Röggla
Bäckerei- und Konditoreiproduk-
te sind im Handel oder auch im
Internet-Shop erhältlich. Zum
Bio-Bäcker Nr. 1: Der Bio-Bäcker
Nummer eins in Südtirol zu sein
ist unser Ziel. An diesem arbeiten
wir und unsere Mitarbeiter Tag
für Tag.
Ihr Vater hat Ihnen relativ früh
den Betrieb übergeben. Wie
sieht es bei Ihnen aus?
Meine Frau und ich haben das
Glück, dass einer unserer Söhne
sich für den Bäckerberuf begeis-
tern konnte. Somit konnte auch
ich meinerseits den Betrieb früh-
zeitig an Sohn Hannes übergeben.
Und das ist gut so, denn jede
Generation hat ihre Vorstellun-
gen und passt einfach besser in
die jeweilige Zeit. Natürlich freut
es mich, dass meine Mitarbeit
weiterhin erwünscht ist. Somit
bleibt mir auch mehr Zeit zum
Experimentieren neuer Broter-
zeugnisse, was eine meiner Lieb-
lingsbeschäftigungen ist.
Bleibt Ihnen bei all dem Einsatz
rund um Biokorn, Brot und Ver-
bandstätigkeiten noch Zeit für
Hobbys, und welche sind dies?
Seit ich den Betrieb in den guten
Händen meines Sohnes weiß, fällt
es mir leichter, mich den Hobbys
zu widmen. Dazu gehören Jagen,
Fischen, Wandern, Schnitzen und
Aquarelle malen. Meine Frau kauf-
te in St. Walburg einen Bauernhof,
den Mitterhof. Dort gibt es für
mich allerhand „Freizeitbeschäf-
tigung“. Ich züchte Schafe und
Hühner, bin im Sommer häufig auf
der eigenen Alm und betreue die
Gäste, die in den Appartements
von Mitterhof die Ferien verbrin-
gen. Für sie mache ich einmal in
der Woche einen Brotbackkurs
Sie haben für Ihr Schaffen ver-
schiedene Ehrungen und Aus-
zeichnungen erhalten. Sie sind
unter anderem auch Ehrenmit-
glied vom Bergrettungsdienst
Ulten, vom Südtiroler Köche-
verband, von der Bäckerinnung
Stuttgart und Ehren-Landesin-
nungsmeister von Südtirol. Vor
zwei Jahren haben Sie sogar das
Verdienstkreuz des Landes Tirol
erhalten. Wie fühlt man sich als
derart Geehrter?
Man fühlt sich in erster Linie halt
Beispiele von Richard Schwienbachers
künstlerischen Schaffens
nicht mehr so jung, aber Spaß
beiseite, es erfüllt einen schon
mit Freude und Genugtuung.
Man arbeitet schließlich nicht
auf eine Auszeichnung hin und
ist demnach positiv überrascht
und dankbar.