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Herr Lazzeri, seit wann gibt es in
Auer den Verein der Kaiserjäger
als Mitglied des Tiroler Kaiserjä-
gerbundes?
Der Verein der Tiroler Kaiserjäger
II. Regiment Südtirol wurde am 5.
Juli 1998 am Fennberg gegründet
und im Jänner des Folgejahres in
den Kaiserjägerbund aufgenommen.
Wenn wir in die Geschichte bli-
cken: Aus welchem Grund ist der
16. Jänner 1816 für die Kaiserjä-
ger ein wichtiges Datum?
Der 16. Jänner 1816 ist ein wichtiges
Datum, da er als Geburtstag der
Kaiserjäger gilt. Just an diesem Tag
hat die tatsächliche Aufstellung des
Regiments stattgefunden.
Ivo Lazzeri
„In Treue fest“
Welche gesellschaftlichen Auf-
gaben werden den Kaiserjägern
heute zuteil?
Die Kaiserjäger halten die Traditi-
onspflege der vier Tiroler Kaiserjä-
gerregimenter aufrecht, nehmen an
Gefallenenehrungen teil, pflegen die
Erhaltung der soldatischen Treue
und Kameradschaft, und vermit-
teln darüber hinaus Geschichts-
bewusstsein an die nachfolgende
Generation.
Aus wie vielen Mitgliedern be-
steht die Ortsgruppe in Auer
und welche Auflagen muss man
erfüllen, um als Mitglied aufge-
nommen zu werden?
Das II. Regiment Südtirol besteht
aus 16 Mitgliedern. Um die Mitglied-
schaft kann sich bewerben, wer den
Beweis einer direkten Nachkom-
menschaft ehemaliger Kaiserjäger,
Kaiserschützen oder Standschützen
erbringen kann, Interesse an der
AUER -
(ar) Seit nunmehr 15 Jahren gibt es in Auer
den Verein der Tiroler Kaiserjäger II. Regiment. Seit
jeher steht dem Verein Ivo Lazzeri als Obmann vor.
Die „WIR“ unterhielt sich mit dem Aurer über die
Anfänge, die Geschichte der Kaiserjäger, das Pan-
zerwerk Gschwendt in Lafraun und vieles mehr.
Ausrückung mit Felduniform
(v.l. hinten) Klemens Vigl, Alexander Pernter, Gottlieb Zöschg, Patrick Gamberoni,
Lukas Pernter, Urs Peer. (vorne) Ivo Lazzeri, Dieter Sandrini, Markus Weissenegger
Traditionspflege der vier Kaiserjäger-
regimenter hat und darüber hinaus
Bereitschaft zur Vermittlung Tiroler
Geschichtsbewusstseins zeigt.
Was dürfen wir über den Aus-
rückungskalender 2014 in
Erfahrung bringen?
Pünktlich zum 100. Jahrtag des
Beginns des Ersten Weltkrieges
werden die Ausrückungen zahl-
reich sein. Zu den Schwerpunkten
zählt die Gefallenengedenkfeier
am Pordoipass, deren Organisation
wir vom Südtiroler Frontkämpfer-
verband, in Zusammenarbeit mit
dem Schwarzen Kreuz Südtirol,
übertragen bekommen haben, und
weitere Höhepunkte werden die
große Frühjahrsparade in der oberös-
terreichischen Hauptstadt Linz und
das Kaiserjägerschießen am Bergisel
sein. Zudem werden wir an den
Gedenkfeiern am Gefallenenfried-
hof in Campi di Riva und im Werk
Valmorbia (Pozzacchio) teilnehmen
und zu Allerheiligen mehrere Kranz-
niederlegungen an Gräbern einstiger
Tiroler Kaiserjäger-Kommandanten
vornehmen. Weitere Termine werden
sicher noch dazukommen.
Was können Sie uns über das
renovierte und zu einem Mu-
seum umgestaltete Panzerwerk
Gschwendt in Lafraun erzählen?
Das Panzerwerk Gschwendt ist im
Besitz der Gemeinde Lafraun (Lava-
rone). Es wurde in den Jahren 1909
bis 1912 erbaut und unterlag dem
Kommando der Festungsartillerie
Trient. Zweifelsohne ist Gschwendt
der Publikumsmagnet unter den
österreichischen Festungen auf der
Hochebene. Grund dafür ist sowohl
sein guter Erhaltungszustand als
auch das kleine Museum im Kase-
mattenblock, das mit Leihgaben
aus dem Kaiserjägermuseum vom
Bergisel ausgestattet wurde.
Woher kommt abschließend der
Leitgedanke „In Treue fest“ und
in welchem Zusammenhang darf
man ihn aussprechen?
„In Treue fest“ war der Wahlspruch
des I. Tiroler Kaiserjägerregiments
und wird heute von allen in der
k.u.k. Traditionspflege tätigen Ver-
einen als Gruß verwendet.
Porträt