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er tatkräftige Graf Meinhard
II. von Tirol (1259-1295)
verfolgte mit Nachdruck
auch im Bozner Raum und
im Unterland eine offensive
Erwerbungs- und Arrondierungspo-
litik. So gelang es ihm das Gericht
Salurn zu erwerben, als Konkurrenz
zu den bischöflichen Städten Bozen
und Trient einen „neuen Markt“ (die
spätere Siedlung Neumarkt) zwi-
schen diesen beiden Städten zu
errichten und sich umfangreicheren
Gutsbesitz in Tramin zu sichern. Da
die richterliche Gewalt vorerst aber
in der Hand des Bischofs verblieb,
wurden die gräflichen Besitzungen
in Tramin von einem vom Grafen
eingesetzten Propst verwaltet, wes-
halb dieser Besitz stets als Propstei
Tramin erwähnt wird.
Während der Marktflecken Neumarkt
und die Traminer Propstei wirtschaft-
lich bedeutende Tiroler Orte im Un-
Tiroler
Stützpunkte
im
bischöflichen Bozner Unterland
UNTERLAND -
Das Südtiroler Unterland zwischen Bozen und Salurn gehörte im Mittelalter nicht nur
kirchlich, sondern seit der Übertragung an den Bischof im Jahr 1027 auch in weltlicher Hinsicht zum
Bistum Trient. Während es den bischöflichen Vögten im Vinschgau, den Grafen von Tirol, gelang, das
Gebiet zwischen Reschenpass und Gargazon nach und nach der bischöflichen Herrschaft zu entfrem-
den, besaßen Tiroler Grafen im 13. Jahrhundert im Raum südlich von Bozen nur einzeln kleinere Gebiete
und Rechte.
Die Haderburg – früher Burg Salurn genannt – war ein wichtiger militärischer Stützpunkt zur Sicherung der Tiroler Interessen im bischöflichen Unterland. Stahlstich
aus dem 19. Jahrhundert.
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