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Titel
dass die Solarthermie sich auf dem
Markt durchsetzen kann.“
Das Fördersystem der letzten Jahre
hat die Entwicklung von Photovol-
taikanlagen stark begünstigt. Die
zur Verfügung stehenden kumu-
lierten jährlichen Förderkosten in
Höhe von 6,7 Miliarden Euro für
den Photovoltaiksektor haben sich
jedoch negativ auf die Solarther-
mie-Branche ausgewirkt. Um die
genauen Ursachen dieser Krise zu
analysieren und Gegenmaßnahmen
zu entwickeln, wurde im TIS in-
novation park die Arbeitsgruppe
Solarthermie gegründet, die vom
Bereich Energie & Umwelt des TIS
moderiert wird.
DIE VORTEILE
DER SOLARTHERMIE
Die Solarthermie ist eine Techno-
logie, die sich ständig weiterent-
wickelt: die Kollektoren können in
die Gebäudehülle integriert wer-
den, für das Solar Cooling zum
Einsatz kommen, mit dem auch
Gebäude gekühlt werden können,
oder mit anderen Technologien
kombiniert werden, wie etwa mit
Erdwärmepumpen. „Solarthermie-
und Photovoltaik-Kollektoren ma-
chen sich auf den Dächern kei-
neswegs Konkurrenz“, bestätigt
Stefano Dal Savio, und ergänzt:
„Vielmehr sollen und müssen sie
die zur Verfügung stehenden Ober-
flächen gemeinsam nutzen“.
Solarthermieanlagen sind sehr ein-
fach in der Handhabung und der
Aufwand für die Instandhaltung ist
sehr gering, weil sie keine hoch-
technologischen Komponenten
besitzen: Das Wasser kommt in die
Paneele (Sonnenkollektoren), wird
von der Sonne erhitzt und kann
dann entweder sofort genutzt oder
in einem Speichersystem gelagert
werden. So kann das Warmwas-
ser zu einem späteren Zeitpunkt
genutzt werden oder auch in das
Heizsystem integriert werden.
Normalerweise wird Warmwasser
mittels fossiler Brennstoffe von
15 auf 50 Grad Celsius erhitzt:
die Solarthermiepaneele hingegen
nutzen Sonnenenergie, um die Aus-
gangstemperatur auf etwa 35 bis
40 Grad Celsius zu bringen. Somit
müssen nur noch die restlichen 10
Grad mittels nicht erneuerbarer
Quellen erhitzt werden.
Realisierte Beispielanlagen in Südtirol
Beispiel 1: Bodenanlage
für Mehrfamiliengebäude
zur Warmwasserprodukti-
on, Heizunterstützung und
Schwimmbadheizung
GEBÄUDE
Denkmalgeschütztes Gebäude
(Schloss) mit 5 Wohneinheiten
und einer gesamten Wohnfläche
von rund 500 m²
HEIZSYSTEM
Solaranlage zur Warmwasserpro-
duktion, Heizunterstützung und
Schwimmbadheizung in Kombina-
tion mit einem Ölkessel
1.000 Liter WW-Speicher und 1.000
Liter Pufferspeicher
KOLLEKTOR
Auf Boden aufgeständerte Kollek-
toren mit 50° Neigung
59 m² Flachkollektoren
Ausrichtung nach Süd-Westen
SOLARER DECKUNGSGRAD
34 % des gesamten Wärmebedarfes
Spezifischer Ertrag der Solaranlage
690 kWh/m² Jahr
TIS-Präsident
Nikolaus
Tribus
ERSPARNISSE DANK DER
SOLARANLAGE
Heizöl: 4.000 Liter/Jahr
Energiekosten: 5.200
E
/Jahr
CO2-Emissionen: 10,2 t/Jahr