Seite 14 - WIR_04_2013

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Gute Berufschancen
SÜDTIROL
- (ab) Der Bedarf an Pflegehelfern in Südtirol ist noch lan-
ge nicht gedeckt und bietet gute Berufschancen. Die Pflegeschule am
Gscheibter-Turm-Weg in Bozen bildet jährlich 50 neue Fachkräfte aus.
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Lokales
Die Südtiroler werden
immer älter und pfle-
gebedürftiger. Bei-
nahe 80 Prozent der
Pflegebedürftigen
werden zu Hause
gepflegt, wobei rund
50 Prozent alleine
leben. Entsprechend
groß ist der Bedarf
an Pflegehelfern. In
Krisenzeiten, wo viele ihren Arbeitsplatz verlieren
und nur schwer im eigenen Beruf einen neuen Job
finden, könnte eine Umschulung zum Pflegehelfer
der richtige Ausweg sein.
Ob in einer Pflegeeinrichtung oder im ambulanten
Dienst, Altenpfleger brauchen immer medizinische
Kenntnisse und psychologisches Einfühlungsver-
mögen. „Wir bilden unsere Pflegehelfer vor allem
für die Arbeit im Krankenhaus, in den Alters- und
Pflegeheimen aus, aber auch für den Hauspflege-
dienst“, erklärt Margot Schenk, Koordinatorin des
deutschsprachigen Kurses in der Pflegeschule am
Gscheibter-Turm-Weg. Koordinatorin des italieni-
schen Kurses ist Marilena Soin.
Jährlich werden an dieser Schule 25 deutschspra-
chige und 25 italienischsprachige Pflegehelfer
ausgebildet. Zugelassen werden alle, die innerhalb
31. Dezember 2013 das 17. Lebensjahr vollenden
und die Pflichtmittelschule abgeschlossen haben.
Der Kurs, für den man sich noch bis Ende Juli (Tel.
0471 / 272141 oder 907259 von 9 bis 12 Uhr)
einschreiben kann, sieht 1200 Stunden Unterricht
(750 Theorie und 450 Praxis) vor. „Die Kursteilneh-
mer machen ein fünfwöchiges Praktikum in einem
Altersheim und zweimal fünf Wochen ein Praktikum
im Krankenhaus. Wir suchen den Kursteilnehmern
die Praktikumsplätze und betreuen sie auch während
dieser fünf Wochen.“
Das Kursprogramm sieht u.a. allgemeine Pflege,
Kinderkrankenpflege, psychiatrische Pflege, Hygi-
ene, Erste Hilfe, Anatomie, Psychologie, Soziologie,
Ethik und Sterbebegleitung vor. „Wir bieten nicht
nur eine Ausbildung zum Pflegehelfer, sondern
auch Spezialisierungskurse an. Wer sich im Anschluss
an den Kurs noch weiterbilden will, kann sich für
die Pflegehilfe im Operationssaal und für die Ab-
teilung Psychiatrie spezialisieren. Damit sind die
Chancen auf eine Arbeitsstelle noch größer“, betont
Margot Schenk.
„Thommys tolle Tanten“
Margot Schenk, Koordinato-
rin der Pflegeschule.
Foto: Privat
THEATER
- (w) Derzeit wird beim Grieser Theater-
verein (GTV) eifrig geprobt für das Frühjahrsstück
„Thommys tolle Tanten“, mit der die Truppe rund
um Obmann Renè Weger ab Samstag, 20. April im
Stadttheater Gries zu sehen ist.
Die Hauptfigur Thommy Flitter aus dem heurigen
Stück, gespielt von Roland Furgler, wird von drei
unverheirateten Schwestern älteren Semesters
verfolgt, bei denen er zur Untermiete wohnt und
die streng auf seine Moral achten. Dass er zwei
heimliche Mitbewohner vertuschen und nicht nur
die drei Schwestern, sondern auch seinen künftigen
Schwiegervater von sich überzeugen muss, bringt
ihn und seine Freunde ganz schön ins Schwitzen.
Als er dann auch noch eine englische Tante erbt,
ist das Chaos perfekt.
In die witzigen Rollen des Stücks „Thommys tolle
Tanten“ schlüpfen: Roland Furgler, Renè Weger,
Martin Gruber, Johanna Viehweider, Evelyn Selva,
Petra Nicolussi, Anna Psenner, Cornelia Oberrauch,
Toni Kofler, Marion Lezuo und Hansjörg Verdorfer.
Zu sehen sind die „tollen Tanten“ im Stadttheater
Gries am Samstag, 20. April (Premiere um 20 Uhr)
sowie am Sonntag, 21. April (18 Uhr), Samstag 27.
April (20 Uhr) und am Sonntag, 28. April (18 Uhr).
Kartenreservierung: 339 471 7895 (Montag bis
Samstag ab 14 Uhr, Sonntag ab 9 Uhr).
Probenausschnitt des Grieser Theaterstücks
Diskussions-Püree
Manchmal erinnert mich Tante Hildes
Püree an die neuzeitliche Diskussions-
Kultur. Das ist nämlich so: Tante Hilde
hat die Angewohnheit, Püree nur in
biblischen Mengen herzustellen.
Nachdem man also beim Mittagessen
schon einen Riesenteller dieses ökolo-
gisch fragwürdigen Knollenschaumstoffes
aus reiner Verwandtschaftsliebe in sich
hineingewürgt hat, taucht Tantchen
sicherlich mit einem Riesentopf, in dem
noch beängstigende Mengen zerstampfter
Kartoffelleichen schlummern, auf und
fragt: „Magst noch a Püree?“ – „Nein,
Tantchen, ich bin voll, da…“. Und dann
macht es „ffflatsch“, und schon hat man
den Teller wieder gefüllt mit wundervoll
duftendem (würg) Püree. Beinahe
resigniert versucht man noch einen
letzten Protest anzubringen: „Aber
Tantchen, ich hab doch „nein“ ge-
sagt….“ – „Ja, aber ich hab Dich doch
g’fragt...“.
Aber Spaß beiseite. Was hat das alles mit
Diskussions-Kultur zu tun? Nun, es hat
damit zu tun, dass ich mich heutzutage
immer wieder darüber wundere, wie es an
sich gebildete Menschen schaffen,
aneinander vorbeizureden. Was bei
taktischen Püree-Schlachten ja noch
angehen mag, aber bei den ernsteren
Dingen des Lebens ist es für die meisten
Beteiligten zutiefst frustrierend.
Vielleicht liegt es an diesen vielen
Kommunikationskursen und Rhetorik-
Seminaren, in denen den Teilnehmern
nicht Wortgewalt, sondern offensichtlich
Wort-Gewalt nähergebracht wird. Immer
nur scheint es darum zu gehen, wie man
sein Gegenüber am besten von seinen
eigenen Ansichten überzeugen könnte.
Dass man sich im Falle einer interessan-
ten Meinung dieses Gegenübers eventuell
auch selbst überzeugen lassen könnte,
daran scheinen heutzutage nur mehr
wenige Menschen einen Gedanken zu
verschwenden. Dabei ist gerade das eben
auch eines der Grundelemente der
Kommunikation. Botschaft empfangen.
Zuhören. Ansonsten ffffffflatsch.
Spaß beiseite!
von Robert Adami