Seite 20 - WIR_04_2013

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Porträt
Der Theo
KALTERN
- (wjw) Wer kennt ihn nicht, den Theo.
Der sympathische Junggeselle Theo Drescher im
knackigen Alter von knapp 41 Jahren hat stets einen
lockeren Spruch auf Lager. Wenn Sie sich am 3.
Mai im Kalterer Vereinshaus den vom Dorfchronisten
Albert Atz gedrehten Film „Theo, der Pechvogel“
ansehen, dürfen sich Ihre Lachmuskeln auf tolles
Training freuen.
D
ie WIR hat sich mit Theo
unterhalten und dem lie-
benswürdigen Kalterer
Gastronomen einige Fragen
gestellt.
Herr Drescher, wie sind Sie dazu
gekommen, die Rolle des Pech-
vogels zu spielen?
Die Idee zum Film ist das Ergebnis
einer langen Zusammenarbeit mit
dem Dorfchronisten und Amateur-
Hobby-Filmer Albert Atz. Er ist
auch Obmann und Spielleiter der
Theatergruppe Kaltern, wo ich
seit 1996 gerne aktiv mitarbeite.
Gemeinsam mit Lisa Pfitscher der
Theatergruppe St. Jakob haben
wir die verschiedenen Szenen be-
sprochen und schließlich gedreht.
Die Tolpatschigkeit als Pechvogel
zu spielen fällt mir nicht schwer,
die angeborene komische Ader
hilft mir dabei. Ich kann nämlich
gut über mich selbst lachen, umso
mehr, als ich privat ja wirklich kein
Pechvogel bin.
Könnten Sie sich vorstellen, ihr
Talent als Komiker beruflich aus-
zuüben?
(Lacht) Das mache ich im Grunde ja
eh schon. Als Gastwirt, wenn auch
nur im Saisonbetrieb von April bis
November, habe ich genügend Gele-
genheit, die Gäste zu unterhalten.
Und so manche komische Nummer
erlebe ich gerade von den Gästen
selbst. Die liefern mir genug Stoff
für Situationskomiken.
Haben Sie eine Schauspielaus-
bildung genossen?
Die Arbeit in der Theatergruppe ist
Ausbildung genug. Meine Ausbil-
dung ist ganz klassisch verlaufen.
Als Landwirt und Gastwirt habe
ich mir das nötige Wissen in der
Oberschule für Landwirtschaft in
Auer geholt. Mehrere Fortbildun-
gen und das Diplom als Sommelier
kamen dazu.
Ihr Gastbetrieb, der Drescherkel-
ler ist im Winter ja geschlossen
und im Weinberg nicht viel zu
tun. Machen Sie da Winterschlaf?
Winterschlaf nicht, aber eine Art
Winterruhe. Am liebsten irgendwo,
wo es wärmer ist. Zum Beispiel
SO SIEHT DOCH KEIN
PECHVOGEL AUS ...
in Afrika, wie heuer. Dort habe
ich mich bei meinen Lieblingstie-
ren, den Affen recht wohl gefühlt
(lacht). Reisen ist eines meiner
Hobbys. Seit meiner ersten großen
Reise 1993 in die USA habe ich in-
zwischen alle Kontinente besucht.
Vorrangig Gegenden mit Weinbau.
Und wenn ich langsam kaltererisch
rede, versteht man mich auf der
ganzen Welt. Der Winter ist dann
ja auch Theaterzeit und so bleibt
für den Winterschlaf keine Zeit.
Im Drescherkeller bieten Sie re-
gelmäßig auch kulturelle Veran-
staltungen. Kommt das bei den
Gästen an?
Unser Keller öffnet am 24. April
zum 49. Mal seine Tore, feiert also
im nächsten Jahr das 50-Jahr-
Jubiläum. Er war der erste Keller
dieser Art überhaupt hier in Kal-
tern. Wir haben so ziemlich alles
belassen, wie es unsere Gäste seit
einem halben Jahrhundert gewohnt
sind. Beim Angebot an Essen und
Trinken und bei den Rahmenver-
anstaltungen muss man aber mit
der Zeit gehen, sich immer was
Neues einfallen lassen, sonst wird
man mit der Zeit gegangen! Wir
haben wieder Autoren-Lesungen
und Musikabende geplant, auch
wird der Film „Theo, der Pechvogel“
zu sehen sein.
Herr Theo, wir danken für das
nette Gespräch, wünschen viel
Erfolg und weiterhin viel Spaß
an der Freud’.
Der Drescherkeller
Sitzung nach Abbruch
der Tankstelle in Kaltern
Eine Filmszene