Seite 17 - WIR_08_2013

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Entlastungszentrum geplant
MARGREID
-
(br) Rund 9000 Südtiroler leiden an Demenz, und alle Jahre kom-
men 900 neue Fälle dazu. Zu 80 Prozent werden sie zu Hause gepflegt. Jetzt
entsteht in Margreid eine Entlastungseinrichtung für Patienten und ihre Angehö-
rigen. Letztere haben es nicht minder nötig.
Es ist ein Vorhaben der Vereinigung
Alzheimer Südtirol Alto Adige (ASAA),
für das die frühere Präsidentin In-
geborg Bauer Polo den Anstoß gab.
Entstehen soll es in Margreid. „De-
menzerkrankungen sind die sanitäre
Herausforderung unseres Jahrhun-
derts: Dies ist ein Zitat von Bauer
Polo, und dieses Projekt ist ihr Ver-
mächtnis an uns alle“, sagte Theresia
Degasperi Gozzi, die Bürgermeisterin
von Margreid, als das Projekt vor-
gestellt wurde. Bauer Polo kämpfte
aus ihrer eigenen Erfahrung heraus
und der Erfahrung vieler Betroffenen
zielstrebig für ihre Idee – bis zu
ihrem allzu frühen Tod. „In Perso-
nalunion als ASAA-Präsidentin und
zugleich Mitglied des Stiftungsrates
der Südtiroler Sparkasse setzte sie
sich unermüdlich ein und konnte den
gesamten Stiftungsrat von der Güte
und Nachhaltigkeit dieses Vorha-
bens überzeugen“, sagte die Bürger-
meisterin. So nahm die Stiftung das
Vorhaben in ihr Programm auf und
finanziert den Bau und die Instand-
haltung. Den Baugrund stellt Alois
Lageder zur Verfügung. „Badstübele“
ist der schöne Name des Grundstücks,
auf dem die Einrichtung entsteht.
LANDESINTERESSE
Auch Bürgermeisterin Degasperi Gozzi
machte sich für das Vorhaben stark
und konnte sich gegen andere Be-
werbergemeinden durchsetzen. 2011
sprach sich der Margreider Gemein-
derat einstimmig für das Projekt der
ASAA aus. Für den Standort Margreid
hatte sich schon Bauer Polo ausgespro-
chen, weil das Unterlandler Dorf die
besten Voraussetzungen biete. „Unsere
Dorfgemeinschaft erwartet sich von
diesem zukunftsweisenden Sozialpro-
jekt wichtige Impulse für die örtliche
Wirtschaft, für das Handwerk und für
die Nahversorgung“, unterstrich die
Bürgermeisterin. Zudem würden auch
einige sehr interessante Arbeitsplätze
geschaffen. Ein Ja kam auch vom
Land. Vor kurzem beschloss die Lan-
desregierung, dass die Einrichtung
von Landesinteresse ist und geför-
dert wird. „Wir haben flächendeckend
Einrichtungen für unsere Patienten;
eine Lücke gibt es aber im Angebot
für die Pflegenden daheim“, sagte
Gesundheitslanderat Richard Theiner.
Diese Einrichtung biete Entlastung,
aber auch Information. „Wollen wir
weiterführen, was Bauer Polo ange-
dacht hat“, unterstrich Theiner.
EINMALIG IN EUROPA
Das psychologische Leiden der Ange-
hörigen ist oft schlimmer als das Lei-
den selbst. „Es besteht großer Bedarf,
da etwas zu tun“, sagte ASAA-Prä-
sident Marco Trabucchi und dankte
allen für die Unterstützung. Dieses
Projekt sei innovativ und einmalig
in Europa. Demenz ist eine Krankheit
des Alters mit schrittweisem Verlust
des Gedächtnisses, des Denkens, der
Erinnerung, der Orientierung. Weil
die Lebenserwartung steigt, steigt
auch die Zahl der Demenz-Fälle. Die
Krankheit hat enorme physische, psy-
chische, soziale und wirtschaftliche
Auswirkungen auf die Betroffenen,
deren Familien, Pflegende und die
Gesellschaft. Ziel der landesweiten
Einrichtung ist es, die pflegenden
Angehörigen aufzufangen und ih-
nen über den gesamten jahrelangen
Krankheitsverlauf des Patienten Hilfe
und Begleitung zu geben, Wissen zu
vermitteln und Erholung zu ermög-
lichen. So wird die Lebensqualität
verbessert und neue Kraft für die
Betreuung daheim geschöpft.
MEHRWÖCHIGER AUFENTHALT
Im Haus sind 20 Doppelzimmer vorge-
sehen – für den Demenzkranken und
den Angehörigen. Geboten wird ein
mehrwöchiger therapeutisch-vorbeu-
gender Aufenthalt in entspannender,
aufbauender Atmosphäre. Die Kosten
übernimmt zu einem Teil die Sanitäts-
einheit, zu einem weiteren Teil werden
sie über die Pflegesicherung mit ab-
gedeckt, und einen dritten, kleineren
Teil tragen die Betroffenen selbst.
„Auf der Strecke bleibt aber niemand,
auch wer nicht das Geld für den Auf-
enthalt hat“, sicherte Günther Doná,
der Vizepräsident der Vereinigung, zu.
Baubeginn soll im kommenden Jahr
sein. „Wir streben eine Konzession
zwischen ASAA, Gemeinde Margreid
und Stiftung Sparkasse an“, sagte
Norbert Bertignoll, der Präsident des
Seniorenheims Griesfeld in Neumarkt,
das die Führung der Einrichtung
übernehmen wird.
Sie freuen sich, dass das Projekt umge-
setzt wird (von links): ASAA-Präsident
Marco Trabucchi, Bürgermeisterin The-
resia Degasperi Gozzi und Norbert Ber-
tignoll vom Seniorenheim Neumarkt.
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Bürgermeisterin Theresia Degasperi
Gozzi, ASAA-Präsident Marco Trabucchi
und Landesrat Richard Theiner (im Vor-
dergrund) besichtigten das Grundstück,
wo im kommenden Jahr die Bauarbeiten
beginnen. Noch wachsen Rebstöcke.
Lokales