Seite 10 - WIR_10_2013

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Politik
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G.Andergassen
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Südländisches Flair für den Landtag
ÜBERETSCH/UNTERLAND
- (ar) - Die Wahlen sind geschlagen. Auch im Überetsch und im Unterland.
Von insgesamt 35 Abgeordneten im Südtiroler Landtag gibt es einige altbekannte und wiederum neue
Gesichter. Neu sind auf jeden Fall die zwei Exponenten aus dem Süden Südtirols, die nun etwas „südlän-
disches Flair“ in den Landtag bringen wollen. Wir haben uns kurz mit beiden Gewählten, Brigitte Foppa
(Montan) von den Grünen und Oswald Schiefer (Kurtatsch) von der Südtiroler Volkspartei, unterhalten.
Frau Foppa, was versteht man un-
ter einem öko-sozialen Südtirol?
Die Grünen sind die einzige Partei,
die den Umweltschutz mit dem
Thema der Solidarität verbindet.
Das ist genau der Grund, warum
ich „grün“ bin. Ein öko-soziales
Südtirol würde demnach darauf
achten, dass die Umwelt erhalten
bleibt und als Lebensgrundlage
geschützt wird und dass zugleich
mehr soziale Gerechtigkeit, weniger
Armut und mehr „gutes Leben“
möglich ist.
Was ist Ihr allerwichtigstes An-
liegen, das Sie mit dem Einzug
ins Hohe Haus anpacken werden?
Als Unterlandlerin werde ich mich
sehr gegen eine weitere öffentliche
Finanzierung des Flughafens ein-
setzen, und als Pendlerin weiß ich,
wie wichtig ein funktionierendes
Netz öffentlicher Verkehrsmit-
tel ist. Der Rest hängt davon ab,
ob wir auf der Oppositions- oder
Regierungsbank Platz nehmen
werden.
Sind Sie persönlich enttäuscht,
dass es so wenige Vertreter in
Ihrem Heimatbezirk in den
Landtag schaffen?
Nein, wir stammen aus einem
kleinen Bezirk und können uns
somit nicht allzu viel erwarten.
Und dieses Mal sind wir ja eh zu
zweit, die das Unterland vertreten
werden. Gemeinsam mit Oswald
Schiefer werden wir dem Landtag
schon ein wenig südländisches Flair
verpassen!
Herr Schiefer, was bewog Sie, im
reiferen Alter den Einzug in den
Landtag anzupeilen?
Es war vor allem der Wunsch unse-
rer SVP-Funktionäre, der Bürger-
meister des Unterlandes und der
Gemeinde Kaltern, dass ich mich
als Bezirksobmann der SVP-Vorwahl
stellen sollte, um dem Unterland
nach dem Ausscheiden von Rosa
Thaler – nach Möglichkeit – eine
Vertretung zu garantieren.
Warum ist eigentlich der süd-
lichste Bezirk Südtirols so
schwach vertreten?
Der südlichste Bezirk, also das
politische Unterland, besteht
aus zwölf Gemeinden mit rund
20.000 Einwohnern, davon 40 %
Italiener und insgesamt weniger
als 40 % SVP-Wähler, d.h. 7.659
Stimmen. Deshalb brauchen wir
dringend die Unterstützung un-
serer Nachbargemeinden Kaltern,
Eppan, Leifers, Pfatten und auch
weiterer Gemeinden.
Welche Zielsetzungen haben Sie
sich für die nächsten fünf Jahre
gesetzt?
Wichtig sind Zulaufstrecken des
BBT, eine optimale, schnelle Ver-
bindung ins Überetsch und An-
schluss ans Unterland, Umwelt-
maßnahmen für die Autobahn,
ein Bezirkshallenschwimmbad und
Gesundheitszentrum im Unterland,
die vielfältigen sozialen Themen
und Unterstützung der heimischen
Betriebe und die Rückführung aller
Militäranlagen an die Gemeinden
im Einvernehmen mit denselben.