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TERLAN
- (p) Terlan an der Weinstraße ist wohl der
bekannteste Ort im mittleren Etschtal zwischen Bo-
zen und Meran. Berühmt seit alters her wegen seiner
Weine, der knapp ältesten Kellereigenossenschaft
und wegen des Spargelanbaues. Wahrzeichen von
Terlan sind die oberhalb des Ortes gelegene Burgru-
ine Neuhaus (genannt Schloss „Maultasch“) und der
schlanke, mit mehrfarbigen Dachschindeln gedeckte
Turm der gotischen Hauptkirche aus dem 14. Jahr-
hundert, übrigens der zweithöchste Südtirols.
Terlan,
die Perle
im Etschtal
Aussagestarkes
Gemeinde-Wappen
Das Gemeindewappen von Terlan
ist identisch mit dem Wappenschild
der aus Bozen stammenden, in den
Adelsstand aufgestiegenen Familie
Niederthor, welche das Gericht Neu-
haus (Terlan) von 1382 bis zu ihrem
Aussterben 1559 als landesfürstli-
ches Leben innehatte. 
Die Wahl des
Niederthor‘schen Wappenschildes
durch die Gemeinde findet auch da-
durch eine sinnvolle Bestätigung, als
dieses Wappen mit dem Torturm im
heraldischen Sinne von Terlan-Törlein
auch als ein so genanntes sprechendes
Wappen verstanden werden kann.
Ein kurzer Blick zurück
Spuren menschlichen Lebens reichen
hier außerordentlich weit zurück.
Die ältesten Spuren stammen aus
der Jungsteinzeit (etwa 2000 Jahre
vor Christus). Auf dem Greifensteiner
Burghügel (besser als Sauschloss be-
kannt) wurden im Jahre 1966 einige
Tongefäßstücke aus dieser vorge-
schichtlicher Zeit gefunden. In Sie-
beneich beim Pataunerhof wurde 1961
ein Keltengrabstein gefunden. Der
Name TERLAN ist urkundlich erstmals
828 n. Chr. als „Taurane“ und 923 n.
Chr. als „Torilan“ erwähnt. Erst im
Laufe der Zeit hat sich der heutige
Name entwickelt. Im Mittelalter war
Terlan Sitz des Gerichtes Neuhaus.
Dieses umfasste die heutigen Dörfer
Terlan, Andrian, Nals und Vilpian.
Die letzte Tiroler Landesfürstin,
Margarethe von Görz-Tirol, genannt
Margarethe Maultasch, bewohnte
wahrscheinlich die Burg Neuhaus ober
Terlan. Deshalb ist diese im Volksmund
als Ruine Maultasch besser bekannt
als unter ihrem eigentlichen Namen
„Neuhaus“.
Das Silber-erz war
Goldes wert ...
In Terlan florierte der Bergbau seit
dem 14. Jahrhundert. Zwischen 1480
und 1570 waren jährlich in Terlan an
die 1.000 Knappen beschäftigt. Höhe-
punkt des Abbaus von silberhaltigen
Bleierzen war im 16. Jahrhundert,
aber in dieser Zeit begann auch der
Niedergang. Im 17. und 18. Jahr-
hundert kam es zu Versuchen, den
Bergbau in Terlan wieder aufleben
zu lassen, doch der Aufwand lohnte
sich nicht. Ab 1907 wurde wieder nach
Silber und jetzt auch nach Zink gegra-
ben. In den Gruben in Terlan-Kreuth
wurde mit verschiedenen Unterbre-
chungen bis in die frühen fünfziger
Jahre des 20. Jahrhunderts gearbeitet.
Das Silberbergwerk brachte den Terla-
nern aber großen Wohlstand. Dieser
drückt sich vor allem im Prachtbau
der Pfarrkirche mit dem kostbaren
gotischen Freskenschmuck aus. Heute
sind die Schutthalden und Stollen
nicht mehr sichtbar. Der Verein der
Terlaner Bergknappen hält die Tra-
dition aber löblicherweise aufrecht.
Foto: © Christian Auer / Wikimedia
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