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954 wurden die „Meraner
Hochschulwochen zur Pfle-
ge europäischen Denkens“
ins Leben gerufen. Mit die-
ser Veranstaltungsreihe
trat das SKI erstmals an die Öffent-
lichkeit. Bekanntester Gastredner
war Dr. Bruno Kreisky, der als
Staatssekretär im österreichischen
Außenamt 1958 an einem Sym-
posium teilnahm. Später wurde
vom Kulturwerk für Südtirol in
München der „Walther-von-der-Vo-
gelweide-Preis“ zur Anerkennung
wissenschaftlicher und künst-
lerischer Leistungen gestiftet.
Mit der Zeit wuchs auch das Be-
dürfnis nach einer großen Bi-
bliothek. Als Grundstock hier-
für diente die von Dr. Friedrich
Teßmann angelegte, reichhaltige
Tirolensien-Sammlung. Er hatte
seine Bibliothek der Österreichi-
schen Akademie der Wissenschaf-
ten mit der Auflage vermacht, dass
die Werke in Südtirol verbleiben
sollten. Das SKI übernahm die
Betreuung und baute daneben
eine Bücherei auf, die thematisch
über den Tiroler Raum hinaus-
reichte. Seit dem Jahr 1982 ist
die Landesbibliothek „Dr. Friedrich
Teßmann“ die wohl bekannteste
Studienbibliothek des Landes.
In die gleiche Zeit fällt der Start
des Projektes zur Leseförderung.
Viele deutschsprachige Schrift-
steller fanden von Beginn an im
Rahmen dieser Initiative regen Zu-
spruch in Schulen und Büchereien.
Damit einher ging die Gründung
des Jugend- und Kinderbuchzent-
rums (JuKiBuZ), welches sich seit
nunmehr 15 Jahren der Leseförde-
rung widmet. Zudem organisiert
das SKI seit langem Tagungen
wissenschaftlich - pädagogischer
Art für Lehrer, welche im Kern
Fragen des Deutschunterrichts
behandeln und den Pädagogen die
neuesten Erkenntnisse auf dem
Sprachsektor vermitteln sollen.
Das SKI ist stolz auf seine rege
Publikationstätigkeit, die vor-
dringlich der Wissenschaftsför-
derung dienen soll. Neben den
„Veröffentlichungen des Südtiroler
Kulturinstitutes“ werden auch
Kataloge zu Ausstellungen verlegt.
Ferner bemüht sich das SKI, das
Erscheinen von für die Kultur und
Geschichte des Landes bedeuten-
den Werken durch Übernahme
von Druckkosten zu unterstützen.
Seit 2001 gibt es die „Beobach-
tungsstelle für die deutsche Spra-
che“, die nun „Sprachstelle“ heißt.
Hier findet sich ein facettenreiches
Angebot an Tagungen, Diskussi-
onsforen, Vorträgen und Aktionen
rund um die Sprache als Bindeglied
zwischen Sprachwissenschaft und
einem breiteren Publikum. Zwei
Jahre später wurden im Rahmen
des internationalen Festivals „Tanz
Bozen – Bolzano danza“ Tanzkurse
ins Leben gerufen. Die Palette
reicht vom rhythmischen Hip
Hop über den feurigen Flamen-
co bis zum klassischen Ballett.
Von Belang sind zudem die „Run-
kelsteiner Klangfeste“, die in Ko-
operation mit Partnern aus der pri-
vaten Wirtschaft jahrein, jahraus
im Sommer im Burghof von Schloss
Runkelstein abgehalten werden.
Das gilt auch für die Reihe „Auto-
renbegegnungen der besonderen
Art“. So lasen hier beispielsweise
die dem Südtiroler TV-Publikum
bekannten ZDF-Journalisten Peter
Frey, Peter Hahne oder der einstige
„heute journal“-Anchorman Wolf
von Lojewski aus ihren Büchern,
die teilweise Besteller sind.
Seit 60 Jahren der Kultur verschrieben
BOZEN
- (ar) 1954 wurde das Südtiroler Kulturinstitut (SKI) gegründet. Zu seinen zentralen Aufgaben gehört
die Pflege von Kontakten zum deutschen Sprachraum, besonders zum Bundesland Tirol und zum Vaterland
Österreich. Theatergastspiele, Konzerte, Autorenlesungen, Ausstellungen und vieles mehr bilden die Schwer-
punkte der Tätigkeit.
Eröffnung der Dr.-Friedrich-Tessmann-Bücherei in Bozen im September 1958
Aus dem Unterricht in den Musikkursen Bruneck
Ministerin Claudia Schmied zu Besuch im Kulturinstitut
Generalkonsulin Sigrid Berka zu Gast im
Südtiroler Kulturinstitut
Kulturinstitut