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„Gesunde Kantine“ – Mens(a) sana ...
BOZEN/NALS - Mehr Leistung durch ausgewogene Ernährung: das ist ein Schwerpunkt des Projektes „Ge-
sunde Kantine“, welches im Rahmen eines ESF-Projektes von der Stiftung Vital in Zusammenarbeit mit dem
Bildungshaus Lichtenburg und dem Unternehmen Markas, Betreiber der Universitätsmensa, umgesetzt wurde.
gesundheit
M
it individuellen Maßnahmen wurden
im Rahmen dieses Projektes moder-
ne Kenntnisse gesunder Ernährung
in den Betriebsküchen integriert und
umgesetzt. Dabei werden alle Ebenen
berücksichtigt, denen moderne Küchen in der
Gemeinschaftsverpflegung Rechnung tragen
müssen: die Ausgewogenheit der Gerichte, der
tägliche Genuss der Speisen, die Organisation der
Arbeitsabläufe, die Hygienevorschriften und der
steigende Kostendruck.
Nicht nur Essen
Das Projekt baut inhaltlich auf drei Säulen auf:
Lebensmittel, Menü- und Speiseplanung und sozi-
ale Beziehung und Kommunikation. Ganzheitlich
umgesetzt wurde das Projekt im Bildungshaus
Lichtenburg in Nals. Dort wurde nicht nur der
Einkauf und Speiseplan neu organisiert, personelle
Veränderungen und ein Umbau des Speisesaales
waren notwendig, um den Qualitätskriterien des
Projektes zur Gänze zu entsprechen. Begeistert
zeigt sich Direktorin Elfi Kirmaier vom Projekt:
„Die Umsetzung hat uns viel abverlangt. Wir
mussten personelle Veränderungen vornehmen,
das Ambiente und die Akustik im Speisesaal
mussten verbessert werden. Zahlreiche Produkte
kaufen wir jetzt direkt bei Bauern und Anbietern
aus der Umgebung ein und können somit Frische
garantieren. Wir achten auch auf Lebensmitte-
lunverträglichkeiten unserer Gäste, denn gerade
in einem Bildungshaus ist eine leichte, natürliche
und gesunde Küche besonders wichtig.“ Eben frei
nach dem Vers aus einer Satire des römischen
Schriftstellers Juvenal (1.- 2. Jahrhundert n. Chr.):
„Mens(a) sana in corpore sano“! (Ein gesunder
Geist in einem gesunden Körper).
1200 Studenten genieSSen gesunde
Küche
Seit fünf Jahren betreibt Markas den Mensadienst
der Universität an den Standorten in Bozen und in
Brixen: Mittlerweile essen täglich 1200 Studierende
in der Universitätsmensa zu Mittag oder zu Abend.
Die Tatsache, dass der Dienst so gut angenommen
wird, ist für das international tätige Unterneh-
men Markas Ansporn, das Angebot laufend zu
optimieren und so kundenfreundlich wie möglich
zu gestalten. „Um beste Leistungen erbringen zu
können, legen Studierende genauso wie das Lehr-
und Verwaltungspersonal an der Universität Wert
auf ein ausgewogenes und nährstoffreiches Menü“,
erläutert Evelyn Kirchmaier, Generaldirektorin der
Firma Markas, „die Speisen sollen abwechslungs-
reich sein und müssen schmecken!“
In diesem Sinne hat sich Markas auch mit Über-
zeugung an dem vom Europäischen Sozialfonds
unterstützten und von der Stiftung Vital initiier-
ten Pilotprojekt „Gesunde Kantine“ beteiligt. Als
unabhängiges Kompetenzzentrum hat die Stiftung
Vital im Zuge dieses Projekts über mehrere Monate
Lebensmitteleinsatz und Arbeitsprozesse sowie
Essensangebot und Nutzerzufriedenheit in den Uni-
versitätsmensen in Bozen und Brixen erhoben und
überwacht. Und um den Studierenden eine noch
gesündere Essenspause zu ermöglichen, brachte
die Stiftung Vorschläge ein, um den Mensadienst
weiter zu verbessern. „Markas setzt diese Vorschläge
nun Schritt für Schritt in die Tat um“, bestätigt
Michela Morandini, Projektleiterin der Stiftung
Vital. „Unter anderem wurde ein Fokus auf die
Verwendung saisonaler Lebensmittel und regionaler
Produkte sowie auf ein breites Speisenangebot für
Vegetarier gelegt“, führt die Ernährungsexpertin
der Stiftung Vital, Ivonne Daurù, einige konkrete
Beispiele an. Außerdem soll im Frühjahr 2013
ein Ernährungstag stattfinden, wo ausgewiesene
Expert/-innen die Prinzipien der gesunden Er-
nährung gemeinsam mit den Studenten erörtern.
Auszeichnung für die Betriebe
Für die bereits verwirklichten Maßnahmen, erhiel-
ten Markas und das Bildungshaus Lichtenburg am
29. Jänner von der Stiftung Vital das Qualitätssiegel
„Gesunde Kantine“. Das Projekt „Gesunde Kantine“
wird von der Stiftung Vital ab sofort allen inter-
essierten Betrieben, den Mensen in Kindergärten,
Schulen und anderen öffentlichen und privaten
Einrichtungen angeboten. „Wir verfügen über
ausreichende wissenschaftliche Kenntnisse und
Erfahrungswerte, um Unternehmen und öffent-
lichen Einrichtungen in der Umsetzung eines
qualitativ hochwertigen Mensadienstes fachlich
und beratend zur Seite zu stehen“, so Ivonne
Daurù, Ernährungsexpertin der Stiftung Vital.
Sie stellten das Projekt „gesunde Kantine“ vor: (vorne links): Ivonne Daurù (Stiftung Vital), Günther Mathà (Di-
rektor Universität Bozen), Evelyn Kirchmaier (Generaldirektorin Markas), Elfi Kirmaier (Direktorin Bildungshaus
Lichtenburg) und Landesrat Richard Theiner. (hinten links): Die Köche Andreas Köhne, Daniel Zanellotto (Markas)
und Christian Egger (Bildungshaus Lichtenburg).