Seite 22 - PLUS_03_2013

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verkehr
Grüne „Zettel“ jetzt noch teurer
bozen
- (swa) Falsches Parken, Telefonieren am Steuer oder bei Rot über die Ampel – wird man erwischt,
trifft das den Geldbeutel empfindlich. Mit dem 1. Januar wurden die Strafgebühren wiederum erhöht, selbst für
minimale Vergehen sind mindesten 25 Euro fällig.
Eins sei vorausgeschickt: Nicht die
örtlichen Ordnungsorgane, sondern
ein Erlass des Innenministerium ist
für die gleichzeitige Anhebung der
Strafgebühren von 5,4 Prozent in
ganz Italien verantwortlich. „Alle
zwei Jahre werden in Rom neue
Tarife festgelegt. In Bozen wird
nur der Minimalbetrag erhoben“,
berichtet der Vizekommandant der
Stadtpolizei, Martin Schwienbacher.
Schon vorher war es teuer. Doch
es hilft alles nichts. Wer einen der
kleinen grünen Scheine erhält, muss
fast immer zahlen. Die Wirtschafts-
krise macht sich allerdings auch bei
den Strafen bemerkbar: Viele sind
vorsichtiger geworden. Im vergan-
genen Jahr wurden weniger Stafen
ausgestellt. Waren es 2011 noch
62.380 Zettel, so ging die Anzahl
auf 54.070 zurück. Dabei nahm
die Stadtpolizei 3,215 Millionen
Euro ein.
Falsch Parken, ohne Gurt,
ohne Licht ...
Falschparken wurde im Jahr 2012
am häufigsten geahndet: rund
35.000 Vergehen wurden registriert.
Die meisten Parkstrafen werden in
Bozen nicht von der Polizei, son-
dern von den Mitarbeitern der SEAB
ausgestellt, denen die Überwachung
der kostenpflichtigen Parkplätze
im Stadtgebiet unterliegt. Ist die
Parkzeit überschritten, kostet das
jetzt 25 Euro (zuvor 24 Euro), ohne
Parkschein gar 41 Euro (zuvor 39
Euro), wie auch das unerlaubte
Parken in den farbigen Zonen. Dies
sind aber eher die kleinen „Weh-
wehchen“. Richtig teuer wird es
beim Parken im Kreuzungsbereich
sowie auf Geh- Radwegen. Statt 84
Euro bisher sind dann 80 Euro fällig.
Telefonieren am Steuer kostet 80
statt bisher 76 Euro, fünf Punkte
werden gleich mit abgezogen. Nach
Jahren der Anschnallpflicht sind im-
mer noch Unbekehrbare ohne Gurt
unterwegs. Im letzten Jahr wurden
dafür 1.350 Strafen ausgestellt.
Gezahlt wird pro unangeschnallte
Person: 80 Euro. Der Fahrzeuglenker
muss für alle zahlen und kommt zu-
dem fünf Punkte abgezogen. Noch
teurer wird es bei der Einfahrt in
verkehrsberuhigte Zonen oder bei
Überfahren roter Ampeln.
Kontrollen für mehr
Sicherheit
Die Stadtpolizei setzt in erster Linie
auf Vorbeugung, um die Sicherheit
im Stadtgebiet zu garantieren. Des-
halb wurden die Kontrollen ver-
stärkt. Im letzten Jahr mussten
1.131 Unfälle mit 489 Verletzen
und einem Todesopfer registriert
werden. Das sind weniger Unfalle
als im Vorjahr, aber prozentuell ist
die Zahl der Verletzten gestiegen.
Inkassobüro der Bozner Stadtpolizei
Es wurden 1.140 Fahrer ertappt, als
sie die rote Ampel missachteten,
1.556 Personen telefonierten beim
Fahren und 78 wurden in trunke-
nem Zustand am Steuer erwischt,
acht davon auf dem Fahrrad! Ein
Grossteil der innerstädtischen Be-
wegung geschieht in Bozen auf
dem Drahtesel, die an die Radfahrer
ausgestellten 1.039 Strafen fallen
eher gering aus. „Der Großteil der
Radfahrer verhält sich korrekt, doch
347 waren ohne Licht unterwegs.
Die weiteren Strafe wurden für
Fahren auf dem Gehweg, gegen
die Einbahnregelung oder für das
Missachten der Ampel erteilt“, er-
klärt Schwienbacher.
Weitere 789 Bürger wurde mit ver-
fallenem Führerschein, 957 Per-
sonen ertappt, ohne Dokumente
unterwegs zu sein. In weiteren
330 Fällen war die Versicherung
abgelaufen, 565 Fahrzeuge waren
nicht der obligatorischen Revision
unterzogen worden.
Der Großteil der eingenommenen
Strafgelder verbleibt in Bozen. Sie
müssen für Instandhaltung und
Verbesserungsmaßnahmen der Stra-
ßen sowie für Sicherheitsmaßnah-
men der Ordnungshüter verwendet
werden.
Grund
2011 2012
Parkzeit überzogen
24 Euro 25 Euro
ohne Parkschein
39 Euro 41 Euro
Parken in farbigen Zonen/Parkverbot 39 Euro 41 Euro
Fahren ohne Gurt, Telefonieren am
Steuer
76 Euro 80 Euro + 5 Pkte.
Parken im Kreuzungsbereich, auf Geh-
oder Radwegen
80 Euro 84 Euro
Befahren der Fussgängerzone
116 Euro 121 Euro
Fahren bei roter Ampel
154 Euro 162 Euro + 6 Pkte.
Das kosten Verkehrsvergehen, gestern und heute
Zahlung innerhalb 10 Tagen: ohne Bearbeitungsgebühren
Mit Stafbescheid: Zusätzlich 16,50 Euro für Bearbeitungsgebühr und
Postspesen