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Lokales
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herrscht in der Pi.Di,
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G.Andergassen
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Landschaftsschutz werden ständig
gelockert. Das landwirtschaftli-
che Grün, sprich Kulturlandschaft,
bleibt auf der Strecke, Zersiedelung
und die so genannte Verhüttelung
schreiten voran. Davon betroffen
sind auch Ortsbilder, Ensembles
und kulturgeschichtlich wertvol-
le Bauten - vom Ansitz bis zum
Bauernhof. Mit dem Abbruch ei-
nes jeden wertvollen historischen
Baues verlieren die Südtiroler ein
Stück Heimat. An Stelle der einst
von Tal zu Tal typischen Bauele-
mente macht sich immer stärker
ein Einheitsstil breit. Man denke
nur an die Gewerbestandorte. Es
gibt kaum noch eine Gemeinde in
Südtirol, wo man nicht an deren
Ortseinfahrt eine solch zweifelhafte
„Visitenkarte“ hingeklotzt hat. Die
modernen Bauten in Südtirols Dör-
fern und Städten haben - genauso
wie andernorts in Europa - häufiger
mit Verzweiflungsarchitektur und
Dekonstruktivismus zu tun, als mit
Baukultur. Auch in Südtirol fehlen
beim „neuen Bauen“ vielfach die
Ortsbezogenheit, die Angemessen-
heit und die Wertbeständigkeit. Es
wird kaum mehr Rücksicht auf die
Menschen genommen. Die Land-
wirtschaft und die Energiewirt-
schaft tun dann noch das ihre
dazu. Man sollte sich immer wieder
fragen, was das Natur- und Kultur-
erbe wert ist. Es geht nicht darum,
den Fortschritt abzudrosseln, aber
man muss ihn in Bahnen lenken,
die nicht nur momentanen Gewinn,
sondern bleibenden Wertebestand
sichern. Tradition bedeutet nicht
Uniformität und Unwandelbarkeit,
sondern scheidet Bleibendes von
Vergänglichem. Natur und Kultur-
landschaft sind Kapital. Man kann
sie nicht gegen mehr Einkommen
eintauschen. Die unversehrte Kul-
turlandschaft ist auch eine funda-
mentale Größe für den Tourismus.
Nichts wird man schon bald höher
bezahlen als das Privileg, abseits
des Verkehrs in einer noch nicht
verschandelten Ortschaft ausras-
ten zu dürfen! Eine bis zu den
Gipfeln verbaute Kulturlandschaft
ohne Seele kann nicht mehr Hei-
mat sein. Immer mehr Menschen
verspüren, gerade angesichts des
zunehmenden Verkehrs, dass ihre
Heimat bedroht ist. Südtirol ist
an die Grenzen der Belastbarkeit
gestoßen, ein „ Mehr“ kann nicht
verkraftet werden. Es ist
PLUS-Leser Konrad Rufinatscha meinte:
Dem OSSI zur Ehr‘
a G’schtanzl muaß her:
Gesamttiroler Jakobifeier
auf Pichlberg-Reinswald
Am 25. Juli trafen sich wieder zahl-
reiche Nord- und Südtiroler auf Pich-
lberg zur traditionellen Jakobifeier.
Seit über 30 Jahren organisiert der
Heimatpflegeverein Sarntal unter
der Leitung von Helmuth Kritzinger
Im Bild v.l.n.r: German Erd, Abt von Stams, Sarntals Bürgermeister Franz Locher,
sowie der Tiroler Landtagspräsident Herwig van Staa.
diese Feier. Herwig von Staa hielt
nach der Heiligen Messe eine bren-
nende Rede über die Wichtigkeit,
die Einheit Tirols über die Grenzen
hinweg durch gemeinsam gepflegte
Traditionen zu erhalten.