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Kunst & Kultur
Diesen Artikel hat Univ.-H.Prof. Doz. DDr.
Helmut Rizzolli, Präsident der Stiftung
Bozner Schlösser für Sie verfasst.
Der ehemalige Hocheinstieg zum Turm von innen gesehen.
Das rätselhafte Magische Quadrat mit der SATOR-AREPO-Formel in einem der
Obergeschoße des Bergfrieds.
zu dienen, das wahrscheinlich
weniger in Edelmetall und ge-
münztem Bargeld, als in Urkunden
und Zinsregistern bestand, welche
die verbrieften Rechte der hier
sitzenden Herren von Maretsch
enthielten.
Der Turm beherbergte ursprüng-
lich sechs Geschoße über einem
Erdgeschoß. Die Stockwerke un-
terhalb des Hocheinstiegs waren
nicht zu Wohnzwecken bestimmt
und enthielten nur schmale Licht-
schlitze als einzige Öffnungen. Die
Bereiche oberhalb des Hochein-
stiegs allerdings waren durchaus
zu Wohnzwecken geeignet. Ihre
Innenwände sind im Gegensatz zu
den unteren Stockwerken verputzt
und die Räume sind durch klein
Rundbogenfenster, die noch zum
originalen Baubestand gehören,
erhellt. Zuoberst findet sich eine
Wehrplatte mit Zinnen.
In einem der oberen Räume hat
sich, neben anderen Graffitis, auch
ein seltenes magisches Quadrat mit
der SATOR-AREPO-Formel erhalten.
Dieses als Heils- und Glückssym-
bol gedeutete Zeichen entstand
hier wahrscheinlich im Verlauf
des 16. Jahrhunderts, wahrschein-
lich zeitgleich mit einer ganzen
Reihe anderer Inschriften und
Zeichnungen. Der Bergfried von
Maretsch wurde in den großen
Ausbauphasen der Burg im 16.
und 17. Jahrhundert ebenfalls
umgebaut, doch haben sich seine
Außenwände in relativer Ursprüng-
lichkeit erhalten. Das sorgfältig
geschichtete Mauerwerk erinnert
an die Tatsache, dass der Ade-
lige Bauherr zu Beginn des 13.
Jahrhunderts die einzelnen Steine
akribisch behauen lassen konn-
te, um sie mit engen Fugen und
möglichst wenig Mörtel vermauern
zu lassen. Die ihm damals zur
Verfügung stehenden Leibeigenen
verursachten weniger Kosten als
das Brennen und Löschen des Kal-
kes für den Mörtel. Heute ist der
markante Bergfried von Schloss
Maretsch der einzige, in voller
Höhe erhaltene mittelalterliche
Bergfried im Bereich der Bozner
Innenstadt. Die anderen Türme der
Stadtburgen St. Afra-Wendelstein,
Niederhaus und der bischöflichen
Burg sind längst dem Zahn der Zeit
zum Opfer gefallen oder in anderen
Gebäuden verbaut. Er bewahrt
somit ein weithin sichtbares Stück
mittelalterliche Stadtgeschichte.
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