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ein „Comeback“ in Rom
war diesmal nicht von
einem Urlaub geprägt,
sondern hatte ein klares
und definiertes Ziel. Ich
bekam die Möglichkeit, erstmals in
eine der größten und bedeutendsten
Fernsehredaktionen Europas hinein
zu schnuppern. Dabei handelte es
sich um das Zweite Deutsche Fern-
sehen (besser bekannt als „ZDF“),
welcher mich beauftragte, in den
Erlebnisbericht eines Praktikanten
Rom, die ewige Stadt
„Quid novi in urbe?“ haben sich damals die alten Römer mehrfach gefragt. Als ich am 14. Juli 2013 bei
brütender Hitze am Bahnhof „Termini“ der italienischen Hauptstadt angekommen bin, habe ich mir die-
selbe Frage gestellt, „Was gibt‘s Neues in Rom?”. Mein letzter Besuch in der ewigen Stadt war schon
lange her, dementsprechend litt anfangs meine Orientierung völlig darunter. Dennoch blieb mir eine sehr
schöne Erinnerung der Stadt, der vielen Monumente und der netten Menschen. Damals war ich aber aus
Urlaubsgründen nach Rom gereist.
Sommermonaten von Juli bis August
im Auslandsstudio Rom eine Hos-
pitation - oder ein Praktikum, wie
wir es bei uns nennen würden - zu
absolvieren. Sobald ich von dieser
Möglichkeit erfahren habe, hielt
sich meine Euphorie nicht mehr
in Grenzen. Bereits am ersten Ar-
beitstag hatte ich das Gefühl, mich
in einem großen Medienzirkus zu
befinden. Ganz falsch lag ich dabei
nicht: Täglich werden dort Nachrich-
ten aus ganz Italien recherchiert,
gefiltert und untersucht und nur
das Beste wird dann produziert
und nach Deutschland geschickt.
Auch an aktuellen Themen fehlte es
nicht, alleine der Berlusconi-Prozess
füllte einige Tage lang nicht nur die
nationalen, sondern vielmehr die
internationalen Medienlücken. Alles
was die Zuschauer in Deutschland
in den täglichen Nachrichtenma-
gazinen aus Italien berichtet be-
kommen, wird im Auslandsstudio
Rom produziert. Nicht schlecht für
eine Redaktion bestehend aus zwei
Korrespondenten, zwei Producern,
zwei Cuttern, einem Hospitanten
und einige gelegentliche Mitarbei-
ter. Auch der Arbeitsplatz kann sich
sehen lassen, besonders weil sich die
Redaktion in unmittelbarer Nähe des
Petersdoms, in der bekannten „Via
della Conciliazione“, befindet. Nach
meiner täglichen Arbeitsschicht
nutzte ich die übrige Zeit, die Me-
tropole von A bis Z zu besichtigen.
Rom hat sehr viel zu bieten, vor al-
lem historisch gesehen kann keine
andere Stadt sie toppen. Das Kolos-
seum, die römischen Kaiserforen,
der Trevi-Brunnen und viele andere
Kulturgüter kann man in der Stadt
von Romulus und Remus bestaunen.
Des Weiteren wird Rom auch die
Stadt der Tausend Kirchen bezeich-
net: Ich muss gestehen, dass ich
noch nie zuvor eine derartig große
Zahl an wunderschönen Kirchen im
Umkreis von wenigen Kilometern
Das Kolosseum, das absolute Wahrzeichen Roms.
Im ZDF Studio Rom durfte Norman erste
Erfahrungen in einer Fernsehredaktion
sammeln.
Der Legende nach kehren Besucher nach
Rom zurück, wenn sie eine Münze in den
Trevi-Brunnen werfen.
gesehen habe. Was hingegen ganz
und gar nicht funktioniert, ist das
System der öffentlichen Transport-
mittel. In diesem Sinne herrscht in
Rom ein großes Aufholbedürfnis,
da zwei U-Bahn-Linien und einige
Straßenbahnen in einer Millionen-
stadt nicht ausreichen. Eine Besich-
tigung im „Palazzo Montecitorio“,
Sitz der Abgeordnetenkammer des
italienischen Parlaments, ließ ich
mir ebenfalls nicht entgehen. Und
es zahlte sich auf alle Fälle aus:
Zwei Stunden lang beobachtete
ich, wie sich Politiker während den
Abstimmungen in der lebhaftes-
ten Meinungsverschiedenheit hin
und her stritten und wie sie sich
mit „ipads“ und „Smartphones“
neuester Generation genüsslich
unterhielten. Trotzdem bekommt
man dort einen sensationellen Ein-
blick in das italienische politische
System, umso mehr wenn man
manche Namen oder Gesichter aus
den Schlagzeilen oder aus dem
Fernsehen kennt. Alles in allem
kann ich behaupten, dass ich in
Rom eine tolle Zeit verbracht habe
und dass ich arbeitsmäßig eine
einmalige Gelegenheit bestens aus-
genutzt habe. Schließlich bekommt
man nicht jeden Tag die Chance,
in einer der schönsten Städte der
Welt sowie in einer der größten
und bedeutungsvollsten Fernseh-
redaktionen arbeiten zu dürfen.
Norman Libardoni, Bozen
Der Petersplatz ist tagsüber von zahlreichen
Pilgern und Touristen bevölkert.
Ebenfalls ein Touristenmagnet ist die
sogenannte „Piazza di Spagna“, das
Zentrum des römischen Modeviertels.
Gesellschaft.