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Sport
Wie kamen Sie zum Volleyball,
und was ist das Schöne daran?
Durch eine Freundin kam ich in der
dritten Mittelschule zum Volleyball.
Früher spielte ich auch Tennis und
Basketball. Beim Volleyballsport
gefällt mir alles. Es ist eine Mann-
schaftssportart, und während des
Spieles muss man sowohl die Kraft
als auch den Siegeswillen auf sich
und die Teamkolleginnen übertragen,
sodass man stets gefordert ist und
es immer spannend zur Sache geht.
Sind Sie traurig, dass Ihr Sport
bei uns wenig verfolgt wird?
Leider wird meine Sportart in Süd-
tirol nicht so sehr verfolgt. Bei
uns sind der Skisport, das Eisho-
ckey und Fußball interessanter.
Aber Neruda und Neugries mit der
hervorragenden Jugendarbeit sind
trotzdem zwei gute Adressen im
Volleyball. Ich hoffe, dass ich mit
Neruda Volley gute Spiele absol-
vieren und dadurch etwas für die
Popularität des Volleyballs hierzu-
lande beitragen kann.
Bei der Sektion Volleyball des ASC
Neugries sind Sie groß geworden.
Wo haben Sie noch gespielt?
Bis zu meinem 15. Lebensjahr
habe ich bei Neugries gespielt.
Dort fühlte ich mich immer wohl.
Meine Trainer Pauli, Ossi und Elmar
haben immer an mich geglaubt
und mir in unendlich vielen Si-
tuationen geholfen. Dann bin ich
von daheim weggegangen und
habe für zwei Jahre beim Club
Italia in Ravenna gespielt habe.
Ferner schmetterte ich in Ravenna
(Serie B1), ein Jahr bei Cremona
(A2), zwei Jahre in Verona (A2)
BOZEN -
(ar) –Mit 15 zog Francesca „Franci“ Gentili
in die Welt, um das Einmaleins des Volleyballs, das
sie beim ASC Neugries lernte, bei anderen Vereinen
in Italien zu perfektionieren und zu verbessern. Nun
kehrt die 23-jährige Mittelblockerin in ihre Heimat
zurück und schlägt zu Beginn der bevorstehenden
Saison für Neruda Volley Branzoll auf.
Francesca
Gentili
und zwei Jahre lang in Urbino
(A1) den Ball über das Netz. Jetzt
spiele ich bei Neruda Volley in
Branzoll. Ich kann mein Glück
nicht in Worte fassen, endlich
wieder zuhause zu sein.
Blicken wir ins Jahr 2005. Wie
war es, als Sie Bozen verließen
und alles, was Ihnen lieb war,
verließen?
Anfangs war ich mir nicht sicher,
ob der einzuschlagende Weg der
richtige war. Doch mit der Zeit
erkannte ich die Chance, die ich be-
kam und ich nutzte sie. So sehr mir
meine Freunde aus Neugries und
meine Familie fehlten, umso mehr
freute ich mich, meinen Traum zu
realisieren. Die Erfahrungen, die
durch den Sport sammeln durfte,
kann mir keiner nehmen. Sie helfen
mir im Reifeprozess, aber auch für
mein weiteres Leben.
Wer im Sport erfolgreich ist,
besticht auch durch einen ge-
sunden Geist und Körper. Wie
wichtig ist Ihnen das mentale
Training?
Das Spiel, so kurzweilig und span-
nend es auch ist, besticht durch
eine Anhäufung verschiedenster
Gefühle und Emotionen. Man muss
stets konzentriert sein und den
Gegner und den Ball immer auf
Augenhöhe begegnen. Das Pub-
likum ist manchmal unfair und
bei Fehlern gnadenlos. Daher ist
es wichtig, mental zu trainieren,
selbst wenn es keinesfalls immer
einfach ist.
Welches war der wichtigste Satz,
den Ihnen bis heute ein Trainer
oder ein guter Freund mit auf
den Weg mitgegeben hat?
Als ich für die azurblaue U-16-Na-
tionalmannschaft spielte, sagte mir
mein damaliger Trainer: „Als eines
Tages die Angst an die Tür klopfte,
öffnete der Mut sie und sah nie-
mand.“ Dieses Zitat ist ergreifend
und lässt sich einfach auf den All-
tag übertragen. Nur mit Angst und
ohne Mut kommt man nirgendwo
hin. Das Leben ist reich an Hürden,
aber wer mutig und entschlossen
ist, wird alle problemlos meistern.
Was machen Sie einmal, wenn
nicht baggern, schmettern, an-
geben…?
Außerhalb der Turnhalle gehe ich
gerne ins Kino. Ich schaue lei-
denschaftlich gerne Filme. Zudem
treffe ich mich mit Freunden oder
genieße lange Spaziergänge mit
meiner Labradorhündin Laila im
Park. Neben dem Sport studiere
ich in Urbino Sport- und Bewe-
gungswissenschaften. Das Studium
möchte ich bald zu einem sehr
guten Abschluss bringen.
Volle Konzentration bei Franci Gentili
in einem Spiel mit Neruda
Die Spielerinnen des Vereins Südtirol Volley Neruda der Saison 2013/14
mit Präsident Rudy Favretto.
„Mutig und entschlossen zum Ziel“