Seite 39 - PLUS_20_2013

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Für unsere Kleinen
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Nuss auf den Kopf.
Ärgerlich guckt er den Baum hinauf, und da
sieht er auf einmal ein Eichhörnchen, nein
zwei, drei - es werden immer mehr. „Was
macht ihr denn mit dem Baum? Man kann
ja gar nicht mehr in Ruhe schlafen!“ ruft ein
Eichhörnchen wütend hinunter. „Das ist unser
Weihnachtsbaum!“ ruft Tapsi und Brumml
sagt tapfer: „Den reiß ich jetzt aus und neh-
me ihn mit nach Hause.“ „Nix da!“ schimpft
das Eichhörnchen und auf einmal prallen
lauter Nüsse auf die Köpfe von Brumml und
Tapsi. „Das ist unser Baum!“ Erschrocken
laufen Brumml und Tapsi nach Hause. Dort
erzählen sie dem Vater die ganze Geschichte.
„Na, das wollen wir doch mal sehen“, sagt
Papa und geht mit Brumml und Tapsi zur
Weihnachtsbaumlichtung. Diesmal haben
sie eine Axt, eine Säge und die Schaufel
mitgenommen. Eigentlich wäre Tapsi lieber
zu Hause bei der Mutter geblieben, aber
dann wollte sie doch sehen, wie der Papa
den Weihnachtsbaum bekommt. Außerdem
sind ihre Füße vom vielen Laufen inzwischen
ganz warm geworden, und weit findet sie
es jetzt eigentlich auch gar nicht mehr. Als
sie an der Lichtung ankommen, ist von den
Eichhörnchen weit und breit nichts mehr zu
sehen. Papa Bär schaut Brumml an und sagt:
„Na, wo sind denn jetzt die Eichhörnchen?“
Brumml guckt sich um und sagt: „Aber eben
waren sie noch da...“ Dann geht Papa Bär zu
demWeihnachtsbaum, den Tapsi und Brumml
zuvor ausgesucht hatten. Gerade setzt er die
Säge an, da geschieht es. „Klack!“ Papa Bär
fährt herum: „Warst du das etwa, Brumml?“
„Nein, Papa“ , sagt Brumml und zeigt nach
oben auf den Baum. Dort tauchen
auf einmal immer mehr Eichhörnchen auf,
mit Nüssen und Eicheln bewaffnet. „Wollt ihr
wohl unseren Baum in Frieden lassen!“ „So
eine Gemeinheit, jetzt wollen sie ihn auch
noch absägen!“ „Macht, dass ihr wegkommt!“
Und schon werden Papa Bär, Brumml und
Tapsi von den wütenden Eichhörnchen mit
Nüssen und Eicheln beworfen, so dass sie
ganz schnell die Säge fallen lassen. Papa
Bär ist verblüfft. „Jetzt siehst du es, Papa“,
sagt Brumml, und Tapsi nickt eifrig. Da, da
sind sie!“ Immer mehr Nüsse hagelt es von
oben. Papa Bär ruft hinauf: „Hört auf, hört
auf, wir wollen mit euch reden!“
Da werden die Nüsse langsam weniger. „Ja?
Wollt ihr euch endlich entschuldigen?“ fragen
die Eichhörnchen. Aber Papa Bär schüttelt
den Kopf. „Nein, wir brauchen den Baum
doch für Weihnachten. Könnt ihr denn nicht
auf einen anderen Baum umziehen?“ Statt
einer Antwort hagelt es wieder Nüsse. Da
kommt Tapsi auf einmal eine Idee. Sie zupft
ihren Papa am Ärmel und sagt: „Du Papa, wir
könnten den Baum doch ausgraben und in
einen Eimer stellen, und nach Weihnachten
pflanzen wir ihn wieder ein.“ Papa Bär wiegt
den Kopf hin und her.
Er denkt nach. Einen Baum ausgraben? Das
bedeutet viel Arbeit Andererseits wären die
Eichhörnchen vielleicht damit einverstanden.
„Hm“, sagt er und kratzt sich den Kopf. Dann
ruft er wieder nach oben: „Wir haben eine
Idee: wir könnten ja den Baum ausgraben und
nach Weihnachten wieder einpflanzen?“ „Wir
sollen euch also den Baum für Weihnachten
leihen?“ Papa Bär nickt.
Die Eichhörnchen denken nach. Sie reden
so lange miteinander, bis Brumml kalte Füße
bekommt. Außerdem ärgert er sich, weil aus-
gerechnet seine kleine Schwester diese Idee
hatte. „Was ist denn jetzt?“ ruft er drängelnd
hinauf. Die Eichhörnchen fragen zurück:
„Bekommen wir ihn dann auch sicher wieder?“
„Klar!“ meint Brumml. „Und wo sollen wir hin,
während ihr mit unserem BaumWeihnachten
feiert?“ „Ihr könnt doch einfach mitkommen
und mit uns Weihnachten feiern“, schlägt
Tapsi vor. Dann guckt sie ihren Papa an,
etwas erschrocken über ihren eigenen Mut.
„Oder Papa, das geht doch?“ Papa Bär runzelt
die Stirn, seufzt bedächtig und schließlich
nickt er. „Ui ja !“ ruft Tapsi ganz begeister.
„Also gut“ , sagen die Eichhörnchen, „aber
seit bloß vorsichtig beimAusgraben!“ „Ja,ja“,
brummt Brumml, froh, dass es nun endlich
wieder weiter geht. Schon kommen die Eich-
hörnchen den Baum heruntergeturnt, dann
beginnen Brumml und sein Vater, den Baum
auszugraben.
Dabei kommen die beiden ganz schön ins
Schwitzen. Aber schließlich ist es geschafft
und der Baum steht im Kübel. Gemeinsam
machten sie sich auf den Heimweg. Papa Bär
trägt den Baum und dieAxt, Brumml die Säge
und die Schaufel, und Tapsie achtet darauf,
dass die Eichhörnchen auch hinterherkom-
men. Als sie endlich zu Hause sind, staunt
Mama Bär über das merkwürdige Gespann.
„Wen habt ihr denn da mitgebracht?“ fragt
sie. „Das sind die Eichhörnchen, die auf
dem Baum wohnen. Jetzt feiern sie mit uns
Weihnachten!“ „Aha“, sagt Mama Bär und
guckt ihren Mann erstaunt an. Aber der sagt
lieber gar nichts mehr dazu und zuckt nur mit
den Schultern. Schließlich machen sie sich
gemeinsam daran, den Weihnachtsbaum
zu schmücken.
Das geht dieses Jahr natürlich viel leichter,
denn die Eichhörnchen helfen und sind flink
dabei, die Äpfel und Schleifen auf den Äs-
ten zu verteilen. Brumml findet das toll und
auch Papa Bär bekommt langsam wieder
bessere Laune. „Vielleicht war das doch gar
keine so schlechte Idee, die Eichhörnchen
einzuladen“, meint er Schließlich. Und als
der Weihnachtsbaum fertig geschmückt ist,
tanzen sie gemeinsam mit den Eichhörnchen
den Weihnachts - Bärentanz.
Es war das schönste Weihnachten seit eh
und je.
(© Birgit Zimmermann)