Seite 14 - WIR_08_2013

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Zur Jubiläumsfeier stellte sich viel Prominenz ein
Lokales
Spezielles Haus mit speziellem Service
KALTERN / OBERPLANITZING
(swa) Vor fünf Jahren öffnete in
Oberplanitzing das Hotel Masatsch
für seine ersten Gäste. Das Gebäude,
das früher als Hauswirtschaftsschu-
le, Tagungshaus des Landes oder
Grundschule gedient hatte, war
komplett saniert und umgebaut
wurden. Seitdem wird es vom Lan-
desverband Lebenshilfe als Ferien-
und Bildungshotel für Menschen
mit Behinderung geführt. Beim
traditionellen Sommerfest wurde
das kleine, aber wichtige Jubiläum
mit Freunden der Lebenshilfe aus
ganz Südtirol und viel Prominenz
gefeiert. Die moderne Herberge hat
viele Besonderheiten: Das barrie-
refreie Beherbergungs- und Gas-
tronomieunternehmen bietet ein
großes Bildungs-, Therapie- und
Erlebnisprogramm, aber vor allem
ist es hervorragend für Gäste mit
Beeinträchtigungen ausgestattet.
70 Prozent, also 22 der 34 Zimmer
sind barrierefrei zugänglich. Aus
eigener Erfahrung kann man am
besten lernen und verstehen, was
Menschen mit den unterschied-
lichsten Behinderungen benötigen.
Dies ist hier tagtäglich möglich,
denn im Haus sind zehn der 22
Mitarbeiter Menschen mit Be-
hinderung. Entsprechend ihrer
Fähigkeiten wurden sie in den
Hotelbetrieb eingearbeitet und
in möglichst viele Arbeitsprozes-
se in der Küche, im Service oder
Zimmerdienst einbezogen. Es war
ein sehr ehrgeiziges Projekt, in
Oberplanitzing optimale Bedingun-
gen zu schaffen, um gleichzeitig
mehrere behinderte Mitarbeiter
ins Arbeitsleben integrieren zu
können. Um Kontinuität im Ar-
beitsalltag zu ermöglichen, ist
ganzjährig geöffnet, was auch bei
den Gästen hervorragend ankommt.
Viele Gruppen, aber auch Familien,
Paare und Einzelreisende verbrin-
gen ihren Urlaub im Hotel, wobei
mit oder ohne Behinderung kei-
nerlei Rolle spielt. Rund die Hälfte
der Gäste reisen aus Deutschland
an, viele kommen aber auch aus
Südtirol selbst, Österreich, Italien
und der Schweiz. Gefeiert wurde
der 5. Geburtstag im großen Park.
Zuvor hatten alle Gäste die Gele-
genheit, das Haus zu besichtigen
und die Übergabe des „Pavillons“
mit zehn neuen Gästezimmern
und zwei Mehrzwecksälen sowie
des Café-Restaurant Masatsch
mitzuerleben. Unter den Gästen
konnten neben der Präsidentin der
Lebenshilfe, Paola Gasser Amort,
auch Landesrat Richard Theiner,
Regionalassessorin Martha Stocker,
Landtagsabgeordnete Veronika
Stirner Brantsch, der Präsident
der Bezirksgemeinschaft Über-
etsch-Unterland, Oswald Schiefer,
und die Kalterer Bürgermeisterin
Gertrud Benin Bernard begrüßt
werden.
Bereits vor
120 Jahren
haben wir unser erstes
Kraftwerk geplant.